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Fußball Niemeyer hat beim FCM einen Lauf

Michel Niemeyer ist beim 1. FC Magdeburg der Spieler der Stunde. Er hat in 14 Partien fünf Tore erzielt und zwei Vorlagen verbucht.

Von Manuel Holscher 28.11.2017, 00:01

Magdeburg l  Der Salzwedeler hat einen Lauf, ist flexibel einsetzbar und aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Ein Grund für seinen Höhenflug sind Extraschichten.

Das Lächeln nach seinem Tor in der 12. Minute im Derby gegen den Halleschen FC (2:1) und auch nach dem Abpfiff bekam Michel Niemeyer gar nicht mehr aus dem Gesicht. „Es läuft gerade bei mir“, sagte er nach seinem fünften Saisontreffer und ergänzte mit einem Schmunzeln: „Ein Tormarke setze ich mir aber nicht.“

Dass Niemeyer neben Philip Türpitz (sechs Treffer) gerade der beste FCM-Torjäger ist, war allerdings nicht zu erwarten. In der vergangenen Saison, in der der 22-Jährige verletzungsbedingt erst in der Rückrunde eingreifen konnte, erzielte er in 17 Partien ein Tor, bereitete aber immerhin drei Treffer vor. In der Spielzeit 2015/16, auch geprägt von Verletzungen, waren es bei 18 Einsätzen zwei Tore.

Ein Grund für die neue Torgefahr ist die Position. Im 3-4-3 war er in dieser Saison besonders auf der linken Sturmseite neben Christian Beck gefährlich. „Dort kann ich meine Schnelligkeit sehr gut ausspielen“, bestätigt er.

FCM-Trainer Jens Härtel sieht in Niemeyer aber nicht nur den stürmenden Spieler. Häufig bot er ihn im linken Mittelfeld hinter Tobias Schwede oder manchmal sogar, wie unter Härtel in Leipzig und zu Beginn der gemeinsamen FCM-Zeit, als linken Verteidiger auf. „Mir ist es nicht so wichtig, wo mich der Trainer aufstellt. Ich habe zuletzt ganz vorne gespielt, weil Tobias verletzt war. Ich kann mir aber gut vorstellen, wieder hinter ihm aufzulaufen. Wir wechseln während des Spiels sowieso häufig die Positionen“, erklärt Niemeyer. „Wenn ich in der vordersten Reihe spiele, bin ich aber natürlich torgefährlicher.“

Bei aller Freude über sein fünftes Saisontor und die gute Form vergisst er seine Mitspieler nicht: „Das 2:0 gegen Halle hat Julius Düker hervorragend vorbereitet.“

Niemeyer gibt zu, dass für ihn ein Treffer im Derby gegen den HFC besonders schön ist, auch wenn er den Mannschaftserfolg als noch wichtiger einstuft. „Es war gut, dass wir unsere ersten Chancen genutzt haben. Wir waren über weite Strecken richtig gut drauf, und ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass wir ein Gegentor bekommen“, sagt Niemeyer. „Nach dem unglücklichen Anschlusstreffer habe ich auf die Anzeigetafel geschaut und gesehen, dass noch rund 25 Minuten zu spielen sind. Da muss man erst mal durchpusten, weil für den HFC noch alles drin war.“

Mit Kampf, Leidenschaft und etwas Glück sicherte sich der FCM die drei Punkte gegen Halle. „Unter dem Strich war es auch verdient“, betont der Spieler mit der Rückennummer 19.

Niemeyers Lauf ist auch damit zu begründen, dass er im Jahr 2017 bis auf kleine Ausnahmen von Verletzungen verschont geblieben ist. In den vergangenen Jahren musste er sich nach längeren Pausen immer erst wieder zurückkämpfen, seit Beginn der vergangenen Rückrunde kann er sich aber voll auf seine Leistung auf dem Rasen konzentrieren. „Ich achte da-rauf, auch neben dem Training viel für meinen Körper zu tun, um im Kopf frei zu sein. Diese Extraschichten, beispielsweise Stabilisationsübungen, helfen enorm“, sagt er.

Am Sonnabend (14 Uhr) geht es für den FCM nach Chemnitz. Niemeyer wird sicher alles da-ran setzen, dass er dort seinen Lauf fortsetzen kann.

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