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Umschulung Neue Berufung: Altenpflege

Altenpflege-Umschüler aus Burg erhielten in Brettin ihre Abschlusszeugnisse. Nach drei Jahren starten sie in ein neues Berufsleben.

Von Natalie Häuser 03.08.2015, 17:29

Brettin l Schicke Riemchensandalen, Seidenkleider und akkurate Zweiteiler plus Krawatte: So schickgemacht feierten die Umschüler des Burger Bildungswerkes R.Welling ihren erfolgreichen Abschluss der Ausbildung im Beruf des Altenpflegers. Neben dem „obligatorischen Blümchen“, wie es Klassenlehrerin Michaela Hartmann-Blankenburg nennt, und den Abschlusszeugnissen, haben die Lehrerinnen der „APF 13 verkürzt“ als Überraschung noch eine Zeitung vorbereitet, in der die Momente der gemeinsamen Ausbildungszeit fotografisch verewigt sind.Begonnen hatten die zwölf Schüler aus unterschiedlichen Orten im Jerichower Land mit der einjährigen Ausbildung zum Altenenpflegehelfer. Dem schlossen sich zwei weitere Jahre Ausbildung zum Beruf des Altenpflegers an.

Unter den Welling-Absolventen sind Schüler zwischen 20 und 55 Jahren. Ein Zeichen dafür, dass eine Umschulung in jedem Alter möglich ist. Die Gründe sind ganz unterschiedlich. So hat Schülerin Tessa Richter aus Scharteucke in ihrem alten Beruf keine Anstellung bekommen. „Ich habe Textilreinigerin gelernt und sehr viele Bewerbungen geschrieben“, sagt die 36-Jährige. Einer der Gründe für die vielen Absagen: Überqualifizierung. „Sie wollten lieber Ungelernte.“ Eine schöne, aber auch anstrengende Zeit liegt hinter ihr. Galt es doch Blockunterricht in Burg und die Familie unter einen Hut zu bringen.

Aus einer anderen Branche stieß Caroline Brabandt zu den Altenpflege-Umschülern des Bildungswerkes. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation konnte sie in der Branche nicht so recht Fuß fassen. „Anfangs war die Arbeit in der Altenpflege recht ungewohnt, aber ich habe dann schnell reingefunden“, sagt die 30-Jährige. Neben der Theorie werden die Umschüler auch während ihrer sechswöchigen Praktika zwischen den Unterrichtsblocks von ihren Lehrern betreut. „Dadurch haben wir engen Kontakt zu unseren Schülern und sehen, wie sie im zukünftigen Berufsalltag zurechtkommen“, sagt Klassenlehrerin Hartmann-Blankenburg. Einige haben sich schnell an die Arbeit mit älteren Menschen gewöhnt, andere brauchten ein wenig mehr Zeit.

„Es ist eine schöne Arbeit älteren Menschen was Gutes zu tun“, so Tessa Richter. Und auch Klassenkameradin Caroline Brabandt freut sich auf die neue berufliche Herausforderung. „Ich fühle mich wohl mit meinen zukünftigen Aufgaben.“ Ein bisschen Wehmut schwingt bei Klassenleiterin und Stellvertreterin Nadine Sauermilch mit, wenn sie auf die vergangenen drei Ausbildungsjahre zurückblicken. „Es war ein schöner Zusammenhalt. Alle haben ihren Platz in der Gruppe gefunden. Und vor allem haben alle die Prüfung bestanden“, sagt Sauermilch. Nach drei Jahren gemeinsamen Schulbankdrückens sind die Umschüler nun mit Wissen und Praxiserfahrung für den Altenpflegeberuf gewappnet.