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Pferdemarkt "Hier braucht man keinen Fernseher"

Zahlreiche Händler haben ihre Plätze auf dem Pferdemarkt schon eingenommen. Am Donnerstag startet die fünfte Jahreszeit.

Von Wolfgang Masur 01.09.2015, 23:01

Havelberg l Dass das Wetter so bleibt wie am Anreisetag, das wünschen sich nicht nur die unzähligen Händler, Klein- und Pferdehändler, die Montagfrüh auf die Wiesen des Havelberger Pferdemarktgeländes strömten. Auch die Pferdemarkt- und Bugabesucher hoffen auf tolle und „trockene“ Erlebnisse bis zum nächsten Sonntag und darüber hinaus. So wie in jedem Jahr gab es auch am Montag wieder einen Frühstau, der aber sehr zügig abgearbeitet wurde. Weil Veranstalter von Märkten oder Großveranstaltungen oftmals von den Händlern verlangen, dass sie die Flächen noch am Abend verlassen, reisen sie bereits in der Nacht in Havelberg an. Eine Heimreise würde sich nicht mehr lohnen, berichtet Marktmeister Dieter Härtwig.Die Schlange der Wartenden wurde schnell abgearbeitet. Die anreisenden Buga-Gäste wurden nicht behindert.

Auf dem Kleinhandelsplatz saßen am Montag die Holländer Ria und Bernaed Dykstra vor ihrem Wohnmobil und genossen die Morgensonne. „Wir sind jetzt zum dritten Mal hier – im Jahr 2013 ist ja der Markt bedauerlicherweise durch das Hochwasser ausgefallen – und sind heute schon begeistert. Mit der Vorbestellung unseres Stellplatzes, der jetzt weiter vorne liegt, hat es prima geklappt und nun ist Urlaub für uns“, verrät Ria Dykstra. Die beiden Kleinhändler sammeln das ganze Jahr über Trödelkram zusammen, den sie dann in Havelberg anbieten. Spielsachen, Porzellan, Bücher, Kupfergegenstände, Schallplatten und vieles mehr haben sie dabei.

Nur hin und wieder besuchen sie andere Märkte. „Hier ist es aber am schönsten und in diesem Jahr können wir sogar noch die Buga besuchen. Wir werden auch wieder abends zum Tanz in das Festzelt gehen und freuen uns auch schon auf kuriose Dinge, die alljährlich hier passieren“, so die Gäste aus dem Tulpenland. Mit dem Kuriosen meinen sie zum Beispiel Leierkästenmänner, Reiter und Motorradfahrer mit freiem Oberkörper. „Hier braucht man keinen Fernseher und organisiert ist das alles sehr gut auf diesem großen Marktgelände.“

Auch auf dem Pferdehandelsplatz herrschte schon in aller Frühe emsiges Treiben oder gemütliche Morgenstimmung. Die Großhandelsfamilie Nickel saß zusammen und schaute auf ihre mitgebrachten Pferde. Hoch zu Ross waren Liza Becker und Lara Giese aus Vechta (Niedersachsen) unterwegs, um sich auf dem Pferdehandelsplatz umzuschauen. „Ich bin mit meinen Eltern, mein Vati Edmund reitet ja immer mit dem Pferd bis nach Havelberg, schon Stammgast auf dem Pferdemarkt. Lara ist zum ersten Mal dabei, aber es wird nicht das letzte Mal sein“, verspricht Liza. Von Vechta bis in die Hanse- und Domstadt Havelberg sind es übrigens fast 380 Kilometer. Alle Achtung.