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Autohaus Wernigerode Von Spendenhöhe überwältigt

Die Autohaus Wernigerode GmbH hat zum Jubiläum mit einer großzügigen Spende an Bedürftige überrascht.

Von Regina Urbat 28.09.2015, 01:01

Wernigerode l So viel Geld haben sie noch nie bekommen. Peggy Cebulla, Leiterin der Liv-Ullmann-Förderschule, und die drei Vertreter des Schulfördervereins, Uta Griese, Kirsten Schmegner und Katrin Wienecke, sind überwältigt. Zur Eröffnung der Jubiläumsfeier „25 Jahre Autohaus Wernigerode“ haben die Frauen einen Scheck über 5000 Euro vom Hauptgeschäftsführer Hartmut Paschke überreicht bekommen.

„Wir verzichten auf ein großes Fest und geben das Geld lieber Bedürftigen“, sagte Hartmut Paschke und übergab gemeinsam mit dem Prokuristen Yves Bringer einen zweiten Scheck, ebenfalls über 5000 Euro, an den Deutschen Kinderschutzbund im Harz. Dass diese beiden engagierten Vereine Nutznießer sind, „haben unsere Mitarbeiter entschieden“, fügte Paschke hinzu. Für den Kinderschutzbund nahm André Weber die Spende in Empfang. „Wir freuen uns riesig. Projekte wie die Erstausstattung von Schulkindern und zur gesunden Ernährung wollen wir mit dem Geld realisieren“, sagte der Vorsitzende.

In seinem Grußwort lobte Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) das soziale und kulturelle Engagement des Autohauses. „Wenn es darum geht, Unterstützung zu finden, ist es stets ein zuverlässiger Partner.“ Als Beispiele nannte Peter Gaffert die Wernigeröder Schlossfestspiele, das Internationale Johannes-Brahms-Chorfestival und den Sachsen-Anhalt-Tag 2014 in der Stadt. Der Oberbürgermeister betonte: „Und dass sie hier keine große VIP-Veranstaltung ausrichten, sondern das Geld genommen haben, um es Kindern und Jugendlichen zu geben, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, verdient Hochachtung.“

Dennoch wurde am Sonnabend auf dem Gelände der Firma am Dornbergsweg, die laut Gaffert „eine gute Adresse und ein guter Steuerzahler in Wernigerode ist“, gefeiert. Nicht mit Pauken und Trompeten, sondern eher gemütlich und sehr familiär. Herzlich Willkommen waren vor allem die Kunden, die Anteil am Erfolg des Unternehmens haben, wie der Hauptgeschäftsführer hervorhob. Immerhin gehören zur Gruppe, deren Hauptsitz Wernigerode ist, sechs weitere Standorte: in Osterwieck, Blankenburg, Magdeburg, Burg, Quedlinburg und Halberstadt. Insgesamt beschäftige die Holding 450 Mitarbeiter.

Der Grundstein dieser erfolgreichen Entwicklung wurde bei einem Treffen „von zwei Wessis und zwei Ossis“ zwischen Weihnachten und Silvester 1989 gelegt. Damals planten die späteren Gesellschafter Hartmut Paschke und Wolfgang Bröer sowie Christian Klose und Günter Munkelt die Unternehmensgründung der Autohaus Wernigerode GmbH.

Mit zehn Leuten wurde 1990 in den Räumen von Industriebau auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Dornbergsweg begonnen, die Marken VW und Audi zu verkaufen. „Alle Storys zu erzählen, die sich seither zugetragen haben, dafür reicht der Tag heute nicht“, sagte Hartmut Paschke und begann dann doch aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Der 65-Jährige erinnerte vor allem an die Anfangszeit, als noch „Wild-West herrschte“. Bei so manch einem eigens organisierten Fahrzeugtransport wurden Grenzer bestochen, meist mit einer Flasche Weinbrand. Ein anderer Transport erfolgte unter Polizeischutz. „Mit dem Mauerfall hatten die Menschen endlich Reisefreiheit und sehnten sich nach einem schicken Auto.“

Noch bevor 1991 der Umzug in das neue Autohaus als Vollfunktionsbetrieb erfolgte, wurde die zur GmbH gehörende Tankstelle eröffnet. Schritt für Schritt wurde weiter erweitert und modernisiert, kamen Service- und Dienstleistungen sowie die Übernahmen der anderen Standorte hinzu. Alles ist sehr anschaulich auf einer großen Tafel im Schauraum des Autohauses dargestellt. „Wir haben von Anfang an auf Wachstum gesetzt“, verrät Hartmut Paschke zum Erfolgsrezept. Zu dem ebenso gehöre, „dass die zwei Ossis und zwei Wessis immer noch an einem Strang ziehen.“