1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Ein Eilsleber Jahrhundert auf 200 Seiten

Buchvorstellung Ein Eilsleber Jahrhundert auf 200 Seiten

Die „Eilsleber Geschichten“ haben Potenzial für einen lokalen Bestseller. Das zeigt das enorme Interesse an der Präsentation des Buchs.

Von Detlef Eicke 05.12.2015, 00:01

Eilsleben l Die Resonanz auf die Präsentation war derart groß, dass selbst der einheimische Verfasser der „Eilsleber Geschichte(n)“ aus dem Staunen kaum herauskam. Völlig überrascht aber waren die Organisatoren nicht, hatten sie doch vorsorglich zwei aufeinanderfolgende öffentliche Lesungen im Rot-Kreuz-Zentrum „Obere Aller“ geplant – und beide Schichten in der Begegnungsstätte waren am Mittwoch voll.

Buchstäblich federführend im vor zwei Jahren angeschobenen Projekt Gemeindebuch ist Hartmut Beyer. Der 73-jährige Journalist hat im Auftrag der Gemeinde eine Fülle an Informationen rund um sein Heimatdorf zusammengetragen und sie im Buch gebündelt – reich an Hintergrund, unterhaltsam aufbereitet und bebildert. Beschrieben wird darin die Eilsleber Historie des 20. Jahrhunderts bis hinein in die jüngere Vergangenheit des neuen Jahrtausends.

Eilsleben blicke jetzt auf seine urkundliche Ersterwähnung vor 870 Jahren zurück, erklärte Bürgermeister Manfred Jordan. „Das hatten wir zum Anlass genommen, um über die Geschichte unseres Ortes nachzudenken, zumal das 20. Jahrhundert die Gemeinde stärker verändert hat als wohl jedes Jahrhundert zuvor, dieser Zeitraum bislang jedoch nicht wirklich dokumentiert war“, machte Jordan seine Motivation deutlich, sich mit der Idee an Beyer zu wenden. Die bis dato letzten niedergeschriebenen Worte über die Geschichte des Ortes fänden sich in einem Büchlein, 1903 gedruckt im Verlag Krüger. „Um den Fundus der letzten hundert Jahre nicht zu verlieren, sondern zu konservieren, war ich der Auffassung, dass sich dieser in einem neuen Buch niederschlagen muss“, so Jordan weiter.

Anderthalb Jahre hat Hartmut Beyer daran geschrieben. In dieser Zeit wälzte er viele Akten, blätterte in Dokumenten, fand Quellen heraus und führte schier zahllose Gespräche mit Zeitzeugen.

Dank der Unterstützung vieler Beteiligter ist Lesestoff entstanden, den etliche Eilsleber selbst miterlebt haben oder sich in ihm wiederfinden. So war es nicht verwunderlich, dass die Atmosphäre während der mit Fotoeinspielungen untersetzten Vorträge nun sehr angeregt war. Als belebendes Element erwies sich dabei auch Anni Berge. Besonders bei einem 80 Jahre alten Foto aus dem evangelischen Kindergarten, auf dem sie sich selbst und viele andere Kinder wiedererkannte, stellte sie ihr phänomenales Namensgedächtnis unter Beweis.

Hartmut Beyer, der betont, dass es sich im Grunde um ein 200 Seiten starkes Gemeinschaftswerk handelt, fasste schließlich zusammen: „Dieses Buch ist keine Chronik, es beinhaltet in Geschichten verpackte Geschichte; es ist für alle, die in Eilsleben leben, hier aufgewachsen sind oder eine besondere Beziehung zum Ort haben.“