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Stiftungsrat Ideensuche für das alte Backhaus

Für die Rettung des alten Backhauses auf dem Hof des Großen Hospitals werden Ideen gesucht. Vorschläge sind bis zum 30. März einzureichen.

Von Cornelia Ahlfeld 17.02.2016, 02:00

Gardelegen l Abriss des Backhauses – so lautete ein Tagesordnungspunkt der Sitzung des städtischen Bauausschusses am Montagabend. Um einen Abriss des historischen Fachwerkgebäudes, das laut Kultur- und Denkmalpflegeverein erstmals 1585 urkundlich erwähnt wurde, ging es vordergründig allerdings nicht. Denn der Stiftungsrat der Großen Hospitalstiftung zu Gardelegen, bis dato Eigentümer des Großen Hospitals und des Backhauses, hatte sich in seiner Sitzung am Montagnachmittag auf einen Kompromiss geeinigt – hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Denkmalpflegeverein bei der Suche nach einer „vernünftigen Verwendung“ des Hauses, sagte Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig, zugleich Vorsitzende des Stiftungsrates.

Gestartet werden soll eine Ideensuche. Bis zum 30. März können Vorschläge im Rathaus eingereicht werden. Jedermann sei aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Sollte es keine realisierbaren Ideen geben, dann wird die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) als künftiger Eigentümer des Hospitals „schützenswerte Teile des Objektes einlagern“, so Zepig. „Wir haben uns heute auf diese Vorgehensweise geeinigt. Ein Abrissantrag wird aber trotzdem gestellt mit diesen beiden Prämissen“, kündigte Zepig an. Zur Vorgeschichte: Die Wobau wird den zurzeit leerstehenden Flügel des Hospitals für die Verwaltung des Wasserverbandes sanieren. In einem zweiten Schritt soll der zweite Flügel, der derzeit vom Landesschulamt genutzt wird, ebenfalls saniert werden. Das Backhaus soll abgerissen werden, um unter anderem Platz für Parkflächen zu schaffen.

Nach Ansicht von Rudi Wolski, der im Bauausschuss als sachkundiger Bürger für die CDU sitzt, sei auf dem Hof ausreichend Platz für Parkflächen. Vielleicht könne man das Backhaus zu einem Hausmeisterhaus für das gesamte Projekt umbauen, schlug er vor. „Das liegt nahe“, meinte Bauausschussvorsitzender Gustav Wienecke. Man sollte den 30. März abwarten und dann erneut im Bauausschuss beraten. In dieser Angelegenheit treffe allerdings nicht der Bauausschuss die Entscheidungen, sondern der Kreis und der Stiftungsrat, machte Zepig deutlich.

SPD-Stadtrat Ulrich Scheffler sprach sich für eine Umsetzung des Hauses aus. Alles andere wäre Verschwendung von Steuergeld. Es sei abzulehnen, Geld in das alte Haus zu stecken, wo keine Sonne hinkommt. Das Haus wäre auch für einen Hausmeister eine Zumutung, stellte Scheffler klar. Stadtrat Sieghard Dutz (Linke) zeigte sich verwundert, dass ausgerechnet jetzt das Backhaus zum Thema gemacht wird, dass es im jüngsten Stadtrat geradezu einen Aufschrei deswegen gegeben habe. Viele hätten nicht mal gewusst, dass sich auf dem Hof das Haus befindet. „Keine Heizung, keine sanitären Anlagen, nichts, ein leerstehendes Haus mit ein per Mauern drin“, schilderte Dutz die Situation. Auch er sprach sich für ein Umsetzen aus.

Das alte Haus sei ein Hindernis für eine gute Vermietung der beiden Flügel des Großen Hospitals, sagte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze. Der Bau sei nur drei Meter vom Hospital entfernt. Kein Licht, keine Sonne für das große Gebäude. „Das Landesschulamt sitzt dort in der Dunkelkammer“, so Oelze. Die auf dem Hof zur Verfügung stehende Fläche würde vielleicht für den Wasserverband reichen. „Da haben wir aber noch keine Parkplätze für das Schulamt und für Besucher, geschweige denn für das Backhaus“, betonte Oelze. Es sei zudem verwunderlich, dass ausgerechnet jetzt das Backhaus im Mittelpunkt steht. „Vorher hat sich niemand dafür interessiert“, sagte Oelze.