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Ideen machen Schule Erfolgreiche Firmengründung mit neun Jahren

Loburger Grundschüler gründen mit Projektförderung einen Kunstverleih. Dieses Jahr können sich Schulen noch bis Ende April bewerben.

26.02.2016, 23:01

Möckern l Das Startkapital von 500 Euro kam von „Ideen machen Schule“ und wurde in Bilderrahmen investiert. Das Durchstarten übernahmen die Mitglieder der Schülerfirma „Picture for Rent“. Das Konzept der sechs Dritt- und Viertklässler der Grundschule Loburg (Jerichower Land): Sie wählen die schönsten Bilder aus, die ihre Schulkameraden im Kunstunterricht malen, rahmen sie und vermieten sie an 15 Arztpraxen, Läden und Cafés in Loburg und Umgebung. Alle vier Wochen laufen die Schüler durch den Ort und tauschen die Bilder aus. Die Miete pro Rahmen beträgt monatlich 2,50 Euro. Eine Expansion steht auch an. Für ihre Touren wollen die Schüler einen zweiten Bollerwagen anschaffen. Natürlich vom selbst erwirtschafteten Geld.

„Man lernt, wie es ist, zu arbeiten“, sagt Meike Kroll. Die Drittklässlerin ist die Chefin der kleinen Firma. Am Anfang, gibt sie zu, war es schwierig, potentielle Kunden einfach anzurufen. „Man hatte ein bisschen Angst, aber jetzt geht‘s.“

Klassenkamerad Enric Weißmüller hat am meisten Spaß, wenn er das eingenommene Geld auf das Konto der Gruppe bringen darf. Im Jahr verdienen die Schüler mit dem Projekt 500 bis 600 Euro. „Manchmal wird das Geld in die Schule investiert, manchmal in die Firma, und wir haben uns von den Erlösen auch schon mal ein Stück Kuchen gegönnt“, sagt Schulleiter Ulf Hentrich. Die Schülerfirma gibt es nicht nur, damit die Schüler Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Organisation lernen, sondern ist auch ein Sponsoring-Konzept, mit dem die Loburger für die Grundschule spenden können. Trotzdem müssen sich die Schüler anstrengen, ihre Kunden zufriedenzustellen. „Irgendein Gekrakel würde ich nicht aufhängen“, sagt Ruth Everinghoff, die das Barbycafé im Ort leitet und hier zwei Bilder der Schülerfirma aufgehängt hat. Ihr gefällt, dass sie sich die Bilder selber aussuchen kann, wenn die Kinder mit dem Bollerwagen vorbeikommen. „Es ist super, dass die Kinder so viel selbst entscheiden und herausfinden können, worin sie gut sind.“ Nachhaltig ist die Firma auch. Zwei Viertklässler, Nina Dahms und Dennis Fröhlich, lernten die neuen Mitglieder am Anfang des Schuljahres an. Zum nächsten Schuljahr rückt dann der nächste Jahrgang nach.

Bei der Bewerbung um die Förderung blieb Schulleiter Ulf Hentrich trotz voriger Absagen hartnäckig. „Man braucht einfach eine coole Idee.“