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Unfallstatistik 24 000 Fahrer waren 2015 zu schnell unterwegs

Die Polizei hat die Unfallstatistik für den Salzlandkreis vorgestellt.

Von Ulrich Meinhard 02.04.2016, 01:01

Schönebeck/Staßfurt l 5241 Unfälle haben sich im vergangenen Jahr im Salzlandkreis ereignet. Das sind 98 mehr als im Jahr zuvor. 541 Unfälle waren mit einem Personenschaden verbunden. Es gab zehn Todesopfer zu beklagen.

Die Unfallstatistik hat der Leiter des Polizeireviers Salzlandkreis, Volker Stamer, am Donnerstag vorgestellt. Aufgelistet ist unter anderem die Langzeitentwicklung der Unfallzahlen. Dabei zeigt sich, dass die Gesamtzahl seit 2010 tendenziell leicht sinkt. Im Jahr 2010 gab es noch 6376 Unfälle.

Im vergangenen Jahr zogen sich durch Verkehrsunfälle 708 Personen Verletzungen zu (2014 waren es 704, im Jahr 2013 waren es 690), 169 Menschen verletzten sich schwer. Bezogen auf die Altersklassen zeigt sich eine recht hohe Zahl der Verletzten bei der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen (99), ebenso bei der Gruppe der über 65-Jährigen (107).

Bei den Hauptunfallursachen wird aufgelistet: zu geringer Abstand: 507; Wenden und Rückwärtsfahren: 983; Wild: 1019. „Zu schnelles Fahren und dann das Abkommen von der Fahrbahn führt oft zu schweren Unfällen“, weiß Volker Stamer. Unterschieden wird bei den Unfallursachen auch einmal zwischen Missachten der Vorfahrt (432), zu hohe Geschwindigkeit (120) und Alkoholeinwirkung. Die Fälle des Fahrens unter Alkohol sind vergleichsweise wenige, 82 dokumentierte die Polizei. Allerdings gab es in Folge dessen 20 Schwerverletzte. Das Fahren unter Drogeneinfluss fällt statistisch kaum ins Gewicht, hier gab es allerdings einen Unfalltoten und einen Schwerverletzten. Wie hoch die Dunkelziffer ist, kann auch die Polizei nicht belastbar einschätzen.

Noch einmal zu den Wildunfällen: Mit insgesamt 1019 gab es 2015 160 mehr als 2014. Das könne dadurch bedingt sein, dass das Wild insgesamt zunimmt, „weil die Jäger weniger schießen“, schätzt der Revierleiter ein. Beim Blick auf die Karte des Salzlandkreises und die darauf eingezeichneten Wildunfälle zeigt sich eine quasi gleichmäßige Verteilung auf das gesamte Kreisgebiet. Aber auch hier gibt es Schwerpunkte, nämlich die Strecke der B 246a zwischen den Schönebecker Ortsteilen Grünewalde und Plötzky und die Strecke zwischen Neugattersleben nach Hohenerxleben.

Worüber sich der Polizeioberrat ärgert, sind die 1017 Fälle von Unfallflucht (30 mehr als 2014). „Das ist Respektlosigkeit vor dem Schaden, den ein anderer erleidet“, meint Stamer und spricht hier „überwiegend von Parkplatz-Schäden“. Von den 1017 Unfallfluchten konnte die Polizei 351 aufklären.

Unfälle mit Radfahrern gab es im vergangenen Jahr 231. Radfahrer selbst verursachten davon 115 Unfälle. Ein Radfahrer wurde getötet, 37 Radler wurden schwer und 118 leicht verletzt. Beteiligt sind alle Altersgruppen. Auffällig: zwei Drittel der Unfallradler sind Männer. Zuweilen fährt sogar ein Radfahrer den anderen um, oft, wenn die linke Straßenseite benutzt wird, obwohl das nicht ausgeschildert ist.

Widerhall in der Unfallstatistik finden auch die durchgeführten Maßnahmen der Polizei, wie Geschwindigkeitsmessungen. Insgesamt leisteten die Beamten auf diesem Terrain 4332 Stunden. Ordnungswidrigkeiten wurden 35 639 festgestellt, rund 24 000 durch Blitzer. Betrunkene Kfz-Fahrer wurden 247 aus dem Straßenverkehr gefischt. Es gab 1405 Strafanzeigen wegen anderer Delikte wie fahrlässige Körperverletzung, nicht zugelassene Fahrzeuge, nicht bezahlte Kfz-Steuer und anderes mehr.

Der Sicherheitsgurt war in 1481 Fällen nicht angelegt. 251 Fahrer telefonierten während der Fahrt mit einem Handy. Radfahrer verstießen 659 mal gegen die Straßenverkehrsordnung. Unfallschwerpunkte sind die Staßfurter Kreuzung An der Salzrinne / Hohenerxlebener Straße, der Schönebecker Kreisverkehr Am Stremsgraben und die Schönebecker Kreuzung Am Randel / Am Stadtfeld / Friedrichstraße.