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Youngsters-Manager Schmedt im Volksstimme-Interview: "Nach schwierigen Jahren schrittweise wieder in die Erfolgsspur"

10.02.2010, 05:16

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 09.02.2010 23:00:00
Marc Schmedt, Geschäftsführer der Handball Börde GmbH und ehrenamtlicher Manager der SCM-Youngsters, musste nach dem 30:30 gegen den Zweitliga-Spitzenreiter ASV Hamm erst einmal durchatmen. Danach sprach der 40-jährige Investitionsbanker im Interview mit Volksstimme-Mitarbeiter Hans-Joachim Malli über die Perspektiven der SCM-Zweiten und seine eigene Zukunft im Verein.

Volksstimme: Ihr liebstes Kind, die SCM-Youngsters, werden aller Voraussicht nach ab 2011 nicht mehr zweitklassig spielen. Wie verkraften Sie das?

Schmedt: Das wird wohl nach der Ligareform so sein. Ich denke aber, dass die dann neue dritte Liga die richtige Spielklasse für unseren Nachwuchs sein wird. Die Youngsters derzeit in der zweiten Liga spielen zu lassen, ist zwar gut, ich glaube aber, dass die dritte Liga dann die optimale Klasse für unseren Nachwuchs ist. Sportlich wie auch wirtschaftlich ist sie für uns deutlich besser als die neue zweite Liga und die heutige Regionalliga.

Volksstimme: Warum wollen Sie aber mit den Youngsters auch noch 2010/2011 möglichst zweitklassig spielen?

Schmedt: In der 2. Bundesliga haben wir zurzeit als Verein durch unser Alleinstellungsmerkmal einen klaren Wettbewerbsvorteil, weil diese Liga attraktiv ist für Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen und für Talente von außerhalb.

Volksstimme: Sie haben die Zweitligalizenz für 2010/2011 beantragt. Welches Gesicht wird die Mannschaft der Youngsters dann haben?

Schmedt: Das wird eine Übergangssaison werden. Wir bauen auf unsere Talente. Meschke und Steinert gehören zum Team. In der Regionalliga wären sie weg. Thoke und Kupfer haben Verträge für 2010/2011, auch Friedl hat verlängert, ebenso Hüls, zurzeit in Glinde geparkt. Von dort werden Weber und Storbeck kommen, die zeitgleich in unserer A-Jugend zum Einsatz kommen. Auch Leskovec, derzeit an Köthen ausgeliehen, haben wir im Blick, zudem bleibt Grohmann. Die Personalplanung wird eng mit Steffen Stiebler (Interims-Manager des SCM, d. R.) abgestimmt. Dabei ist wichtig, wer den Sprung nach oben schaffen kann und wie der Budgetrahmen für beide Mannschaften insgesamt aussieht.

Volksstimme: Sie sind ab 1. Juli als Geschäftsführer der Handball GmbH, also als Verantwortlicher für die Gladiators und die Zweite, im Gespräch.

Schmedt: Dazu ist momentan Folgendes zu sagen: Es geht weniger um meine Person. Wichtiger ist vielmehr, geben es die Rahmenbedingungen her, in zwei, drei Jahren wieder an die alten Erfolge anknüpfen zu können? Da haben Steffen Stiebler und ich in den letzten Wochen viele sehr positive Signale empfangen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich dies so deutlich nicht erwartet. Die grundsätzliche Bereitschaft bei allen maßgeblichen Sponsorengruppen für einen Neuanfang scheint uns gegeben, auch notwendige strukturelle Veränderungen im SCM, verbunden mit dem eingeläuteten Generationswechsel in den unterschiedlichen Funktionen, werden vorangetrieben. Wir werden hier weiter an den Grundlagen arbeiten, und dann ist das Amt des Geschäftsführers herausfordernd und attraktiv, das möchte ich nicht leugnen. Zunächst gilt es jetzt, beide Lizenzanträge auf den Weg zu bringen. Meine persönliche Situation werde ich intern mit meinem derzeitigen Arbeitgeber besprechen.

Volksstimme: Wo würden Sie da die Schwerpunkte Ihrer Arbeit sehen, wenn Sie das Amt tatsächlich zum 1. Juli übernehmen?

Schmedt: Grundsätzlich ist Bundesliga-Handball ein Wirtschaftsunternehmen, wenn auch mit einer hoch emotionalen Komponente. Die wirtschaftliche Seriosität ist Grundlage für den Erfolg. Ich glaube aber, dass wir in Magdeburg alle Voraussetzungen haben, in Zukunft wieder Erfolg zu haben. Wenn Zuschauer, Fans, Sponsoren und die Spieler nach wirklich schwierigen Jahren nun eine neue Perspektive aufgezeigt bekommen, die uns schrittweise wieder in die Erfolgsspur bringt, dann haben wir alle Chancen.

Volksstimme: Mit Manfred Maas als Präsidenten, Ihrem Vorgesetzten in der Investitionsbank?

Schmedt: Ich wünschte mir einen Präsidenten, der natürlich nicht nur für die Handballer, sondern für alle Abteilungen des SCM ein Ohr haben muss. Ich denke aber, dass Herr Maas für eine Funktion nicht zur Verfügung steht, obwohl er immer ein Herz für den SCM hatte und haben wird. Wie gesagt, die Signale, die ich empfange, stimmen mich generell positiv, dass es mit dem Handball und dem Gesamtverein in Zukunft wieder aufwärts geht. Dabei habe ich schon immer gesagt, die Treppe wird von oben gekehrt, somit hoffe ich auf einen starken Präsidenten nach der Wahl im Juni.