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Neue Talentschmiede Der Harz – neue Hochburg des Biathlons

15.02.2010, 11:53

Z: Wernigerode ZS: WR PZ: Wernigerode PZS: WR Prio: höchste Priorität IssueDate: 12.02.2010 23:00:00
Clausthal-Zellerfeld statt Ruhpolding und Oberhof –Deutschlands Biathlon-Nachwuchs für Olympia könnte demnächst verstärkt aus Niedersachsen statt aus Bayern und Thüringen kommen. Stehen traditionell die typischen Wintersportorte sinnbildlich für Biathlon-Spitzensport, schickt sich das Landesleistungszentrum im Harz an, zu den großen Talentschmieden Deutschlands aufzuschließen. Mit Arnd Peiffer hat Niedersachsen nun einen ambitionierten Biathleten bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver am Start. Landestrainer Frank Spengler hat Peiffer im Harz zum Top-Sportler geformt. Der 57-Jährige brachte seinen Schützling geduldig wieder in die Spur, als der 2006 einen Rückschlag erlitten hatte und sogar ans Aufhören dachte. "Mit Engelszungen habe ich damals auf Arnd eingeredet", sagt Spengler. Inzwischen ist Peiffer einer der Shootingstars der Szene und deutsche Medaillenhoffnung in Kanada.

Vor seinem Antritt als Coach in Clausthal-Zellerfeld arbeitete Spengler 20 Jahre im thüringischen Oberhof, einer traditionellen Hochburg des deutschen Biathlons. Worin liegt der sportliche Reiz im Harz? Spengler, den seine Schützlinge freundschaftlich "Speng" rufen, lächelt und richtet kurz vorm Anschießen sein Fernrohr auf die Papierscheiben. "Unser Stützpunkt ist klein, aber fein."

"Mittlerweile trainieren 40 Athleten bei uns, wir haben ein Internat und unsere Schnupperkurse ziehen Kinder und Jugendliche aus Hildesheim, Gifhorn und sogar Lüneburg an", erläutert Spengler. Das Umland sei durch den Biathlon-Boom der vergangenen Jahre größer geworden. Trotz aller Bescheidenheit ist er zuversichtlich, dass nach Peiffer und Daniel Böhm, Europameister in der Verfolgung, weitere Talente den Sprung an die Spitze schaffen.