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Volksstimme-Interview mit FCM-Neuzugang Hendrik Großöhmichen "Ich habe immer an mich geglaubt"

22.02.2010, 05:21

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 21.02.2010 23:00:00
Mit dem zuletzt vereinslosen Hendrik Großöhmichen hat Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg nun doch noch einen Neuzugang zu verzeichnen. Volksstimme-Redakteur Uwe Tiedemann sprach mit dem 1,90 m großen, 24-jährigen Mittelfeldspieler.

Volksstimme: Sie dürften heilfroh darüber sein, wieder einen neuen Arbeitgeber gefunden zu haben ...

Hendrik Großöhmichen: Das stimmt. Eine solche Situation ist für einen Fußballer immer unangenehm.

Volksstimme: Gab‘s Zweifel, dass es für die Rückrunde 2009/10 eventuell nichts mehr werden könnte?

Großöhmichen: Ehrlich gesagt, nein. Zwar sind auch Fußballvereine von der Finanzkrise betroffen und können nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen, aber ich habe immer an mich geglaubt und bin von meiner Qualität überzeugt.

Volksstimme: Was sprach denn für den FCM?

Großöhmichen: Ich komme aus Hannover, kenne also den Club, seine Ambitionen, das Umfeld und die Fans. Danach hat der FCM zumindest das Zeug für die dritte Liga.

Volksstimme: Aber kommt nach dem Fehlstart in die Rückrunde der Wechsel nicht zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt?

Großöhmichen: Ich hatte natürlich auch damit gerechnet, dass die Spiele gegen Türki-yemspor und Rostock gewonnen werden und man so Druck auf die Spitze ausüben könnte. Daraus ist leider nichts geworden. Nun wird es natürlich ganz schwer. Aber im Fußball ist alles möglich. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich eine Serie starten und vor allem die direkten Duelle mit den führenden Klubs für uns entscheiden.

Volksstimme: Sie haben inzwischen das Training aufgenommen. Wie ist Ihr erster Eindruck vom Team?

Großöhmichen: Die Jungs sind alle sehr offen. Aber unter Sportlern gibt‘s da eigentlich nie Probleme. Richtig kennengelernt habe ich die Mannschaft natürlich noch nicht. Dazu ist es noch zu früh.

Volksstimme: Welches ist Ihre Lieblingsposition?

Großöhmichen: In den vergangenen drei, vier Jahren habe ich immer im zentralen Mittelfeld gespielt. Da fühle ich mich am wohlsten. In der Innenverteidigung sehe ich aber auch keine Probleme.

Volksstimme: Wo sehen Sie ihre größten Stärken und Schwächen?

Großöhmichen: Ich denke, dass ich ein Spiel lesen kann und stets einen Blick für den Nebenmann habe. Genau das ist mir aber auch oft negativ ausgelegt worden, so nach dem Motto: Der hat nicht genug Zug zum gegnerischen Tor.

Volksstimme: Und? Ist die Kritik berechtigt?

Großöhmichen: Da ist in der Tat noch Luft nach oben.

Volksstimme: Bei Ihrem ehemaligen Verein Holstein Kiel spielten Sie unter Ex-Trainer Falko Götz zuletzt keine Rolle mehr. Warum nicht?

Großöhmichen: Die Gründe kenne ich nicht. Er hat nie mit mir darüber gesprochen.

Volksstimme: Es heißt, Sie seien verletzungsanfällig ...

Großöhmichen: Das hängt einem wohl ewig hinterher. Ich war in der Tat nicht immer vom Glück verfolgt, hatte aber auch das Pech, dass die eine oder andere Verletzung von den Ärzten nicht richtig erkannt wurde. Die Folgen muss dann der Spieler tragen ...

Volksstimme: Welche schweren Verletzungen gab es?

Großöhmichen: Zu Osnabrücker Zeiten eine Knieverletzung und einen Leistenbruch. Das ist aber lange her.

Volksstimme: Wie fit sind Sie momentan?

Großöhmichen: Absolut fit. Ich konnte ein halbes Jahr bei einem niedersächsischen Fünftligisten mitmachen und war mit dem norwegischen Erstligisten Tromsö im Trainingslager. Die hatten leider finanzielle Probleme.