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Biathlon: Vierte Nullnummer der DSV-Fehlschützen / Gold für Russland, Greis Zehnter Ustjugow siegt, Deutsche enttäuschen erneut

22.02.2010, 05:22

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 21.02.2010 23:00:00
Viertes Rennen und wieder keine Medaille: Die deutschen Biathlon-Fehlschützen haben die olympischen Einzelrennen erstmals seit zwölf Jahren ohne Podestplatz beendet. Vier Jahre nach seinem Goldlauf von Turin belegte Michael Greis im Massenstartrennen von Whistler nur Platz zehn, während der Russe Jewgeni Ustjugow seine Nachfolge als Olympiasieger antrat. Die letzte Chance für das enttäuschende Team des scheidenden Bundestrainers Frank Ullrich ist nun das Staffelrennen am Freitag.

"Schade, wir hatten uns mehr ausgerechnet. Wir haben beim dritten Schießen den Anschluss verloren", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach als Zuschauer. "Es sollte nicht sein, aber das Bemühen war da. Wenn Greis beim letzten die Schießen die Null bringt, hätte er eine Medaille gehabt. Aber hätte, wenn und aber hilft nicht", sagte Ullrich enttäuscht. Sein Quartett leistete sich zwölf Fehler am Schießstand – das war einfach zu viel.

Greis kam nach drei Strafrunden mit 35,0 Sekunden Rückstand auf den fehlerfreien Ustjugow ins Ziel, der den größten Erfolg seiner Karriere vor dem Franzosen Martin Fourcade und Pavol Hurajt aus der Slowakei feierte. Andreas Birnbacher wurde 15, Arnd Peiffer belegte Platz 17, Christoph Stephan landete auf Platz 23. "Heute war ich ganz dicht dran am Podium", sagte Greis: "Insgesamt habe ich hier gute Rennen gemacht, war fast immer in den Top Ten. Leider hat das i-Tüpfelchen gefehlt. "Wenigstens habe ich mich heute beim Laufen besser gefühlt, das gibt mir Auftrieb für die Staffel, da müssen wir durchstarten und uns mit einem guten Ergebnis von Olympia verabschieden."

1998 in Nagano hatten die deutschen Biathlon-Männer letztmals kein Edelmetall auf den Einzelstrecken gewonnen. Danach rehabilitierte sich das Team um den viermaligen Olympiasieger Ricco Groß aber mit Staffel-Gold.

DSV-Sportdirektor Pfüller machte aus seiner Enttäuschung über die medaillenlosen Einzelrennen keinen Hehl. "Wir hatten seit dem Traumergebnis von Turin 2006 vier erfolgreiche Jahre, aber das hier war ein Wermutstropfen", sagte Pfüller. Der DSV-Boss kündigte eine gründliche Saisonauswertung an – der Abschied von Bundestrainer Ullrich ist ohnehin schon lange beschlossene Sache.