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Schiedsrichter-Affäre Beckenbauer befürchtet Anfang einer Lawine

03.03.2010, 06:47

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 02.03.2010 23:00:00
München (dpa). Angesichts immer neuer Vorwürfe im Schiedsrichter-Skandal hat sich auch Franz Beckenbauer schockiert gezeigt. Als "unvorstellbar" bezeichnete das DFB-Präsidiumsmitglied gestern mögliche Formen von Machtmissbrauch oder gar sexueller Belästigung. "Vielleicht ist das ja auch erst der Anfang einer Lawine", sagte Beckenbauer in München. Dort soll die Angelegenheit um den ehemaligen DFB-Funktionär Manfred Amerell morgen (13.00 Uhr) vor dem Landgericht in einer öffentlichen Verhandlung juristisch aufgearbeitet werden. Amerell, den Beckenbauer seit mehr als 40 Jahren kennt, bestreitet alle Vorwürfe.

Der ehemalige Bundesliga-Referee Franz Xaver Wack, der sich als Vertrauensmann betroffener Unparteiischer bezeichnet, beschuldigte Amerell am Montagabend erneut massiv. In der Sendung "Blickpunkt Sport" des Bayerischen Rundfunks erklärte Wack: "Es sind wirklich – und das kann man jetzt auch schon in der Öffentlichkeit sagen – sexuelle Übergriffe passiert in der Form, dass Testregel-Antworten den Schiedsrichtern gegen den Austausch sexueller Gefälligkeiten gegeben wurden."

Dies konnte Schiedsrichter Michael Kempter, der den Fall mit seinen Äußerungen über Amerell ins Rollen gebracht hatte und inzwischen von einer "Schlammschlacht" spricht, allerdings nicht bestätigen. "Ich hatte keine Einblicke in Schiedsrichtertests. Ich habe das auch nur von dem Kollegen gehört", sagte Kempter.