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Classic-Kegeln: Champions League und deutscher Meister Zerbst will größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern

Von Klaus Renner und Thomas Zander 23.03.2010, 05:20

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 22.03.2010 23:00:00
Magdeburg/Zerbst. Mit dem Gewinn der Champions League am Sonntag im serbischen Apatin ist die Erfolgsbilanz der Classic-Kegler von Rot-Weiß Zerbst nun nicht mehr zu übertrumpfen: Fünfmal in Folge deutscher Mannschaftsmeister, dreimaliger Weltpokalsieger, seit 2006 deutscher Pokalgewinner, 2007 und 2008 Sachsen-Anhalts Mannschaft des Jahres und nun im vierten Anlauf endlich die "Königsklasse". Die Nuthestädter sind auf dem Olymp des Welt-Kegelsports angekommen.

"Der Höhepunkt meines Lebens ist erreicht. Ich bin so unglaublich glücklich", schwärmte gestern Lothar Müller. Der Präsident des SKV Rot-Weiß konnte allerdings nicht Augenzeuge des größten Triumphes seines Sextetts sein. Er hatte eine mindestens ähnlich diffizile Aufgabe, war er doch im hessischen Viernheim einer von vier Vertretern Sachsen-Anhalts bei der Classic-Konferenz des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes (DKB).

Für die Zerbster Aktiven und die elfköpfige Fan-Gemeinde indes war die Nacht zum Montag angesichts der ausgelassenen Stimmung recht kurz. Gestern Morgen traten die Champions-League-Sieger die Rückreise in die Heimat an.

Der Empfang in der Zerbster Wettkampfstätte am Schützenplatz war kurz, aber deswegen nicht weniger herzlich, schließlich ist für Sonnabend im Anschluss an den letzten Bundesligakampf der Saison eine Feier geplant. Dafür gibt es dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gleich zwei Gründe: Rot-Weiß Zerbst, das mit zwei Punkten vor Victoria Bamberg die Tabelle anführt, will mit einem vollen Erfolg gegen den Kegelclub Schwabsberg auch noch seinen fünften deutschen Meistertitel in Folge perfektmachen.

Anspannung und Freude aufseiten der Zerbster waren während des Triumph-Wochenendes auf dem Balkan schier greifbar. Sportwart Andreas Förster, der anstelle von Lothar Müller als Delegationsleiter fungierte, beschrieb die Stimmung so: "Wir waren alle sehr angespannt, aber noch ehe der Final-Wettkampf zu Ende war, brachen wir angesichts unseres von Szeged nicht mehr aufzuholenden Vorsprungs in Jubel aus. Ich konnte mich dann nur noch bei allen Mitgliedern der Mannschaft und den Fans bedanken."

Timo Hoffmann, Teamchef der Zerbster, jubelte: "Wir haben Geschichte für unseren Verein geschrieben. Der Gewinn der Champions League ist der letzte große Erfolg, der uns noch gefehlt hat."

Allerdings verhehlte Hoffmann nicht, dass er während des Champions-League-Finales am Wochenende mit den Gedanken oft bei der ebenfalls an Dramatik nicht zu übertreffenden deutschen Classic-Konferenz in Viernheim war. Fast im gleichen Moment, als die Zerbster am Sonnabend mit ihrem 7:1-Sieg im Halbfinale gegen Zalaegerszeg den Grundstein für den späteren Gewinn der "Königsklasse" legten, wurde das alte, bei zahlreichen Landesverbänden, darunter auch dem sachsen-anhaltischen, in der Kritik stehende DKB-Präsidium mit 32:31 Stimmen wiedergewählt.

Lothar Müller äußerte seine berechtigte Skepsis: "Am Sonnabend werden wir deutscher Meister. Ich bin gespannt, wen der DKB zur Siegerehrung schickt …"