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DFB fordert nach Flaschenwurf Stellungnahme Guerrero nun im Visier der Ermittler

07.04.2010, 05:20

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Wernigerode PZS: WR Prio: höchste Priorität IssueDate: 06.04.2010 22:00:00
Hamburg (dpa). Nach der Rekord-Geldstrafe wird Flaschenwerfer Paolo Guerrero ein Fall für die Justiz. Der Deutsche Fußball-Bund und die Hamburger Staatsanwaltschaft haben gestern Ermittlungen gegen den Profi des Hamburger SV aufgenommen.

Sein Verein hatte dem Peruaner tags zuvor eine Geldstrafe auferlegt, die es in dieser Höhe nie zuvor beim hanseatischen Verein gegeben habe, wie Vereinschef Bernd Hoffmann betonte. Schätzungen reichen von 50 000 bis 100 000 Euro. Nachdem Guerrero nach dem 0:0 im Nord-Derby gegen Hannover 96 einem pöbelnden Fan eine gefüllte Kunststoff-Trinkflasche an den Kopf geschleudert hatte, will der DFB zunächst die Stellungnahme des HSV Stürmers abwarten, bevor er vermutlich eine Sperre verhängt.

"Auch wenn Guerrero von einem Zuschauer provoziert worden sein sollte, gilt für ihn das, was auch auf dem Platz gilt: Ein Sportler kennt keine Rache. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft", sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, "Sport Bild online". Obwohl bislang keine Anzeige des Opfers vorliegt, ist die Hamburger Staatsanwaltschaft von sich aus aktiv geworden. "Es besteht der Anfangsverdacht einer gefährlichen Körperverletzung", sagte Staatsanwalt Bernd Mauruschat. Weil es sich um ein sogenanntes Offizialdelikt handelt, bedarf es keiner Anzeige. Es müsse nun festgestellt werden, ob die gefüllte Trinkflasche "ein gefährliches Werkzeug" darstelle und wie eine Waffe verwendet worden sei.

Die Aufregung um seinen Verein lässt Idol Uwe Seeler derzeit schaudern. "Profis dürfen sich so etwas nicht leisten. Da muss man sich im Griff haben", zürnte Seeler wegen der Fehlleistung Guerreros. Der einstige HSV-Torjäger sorgt sich auch wegen der sportlichen Talfahrt des Vereins. Viel schlechter als gegen zehn Spieler von Hannover 96, wie beim 0:0 am vergangenen Ostersonntag, gehe es nicht, meinte Seeler. "Da kann man nichts Positives mehr erkennen und darf das auch nicht schönreden."