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Fünf Stammkräfte fehlen beim Bring-Cup Brand muss in Norwegen experimentieren

15.04.2010, 05:17

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 14.04.2010 22:00:00
Hamburg (dpa). Auch ohne fünf Stammkräfte will die deutsche Handball-Nationalmannschaft beim Vier-Nationen-Turnier in Norwegen mit Blick auf die WM-Qualifikationsspiele an ihrer Form feilen. "In Norwegen wollen wir besser Handball spielen als zuletzt", sagte Bundestrainer Heiner Brand, der gestern mit seinem Team die Reise nach Skandinavien antrat.

Nach der mit Platz zehn enttäuschenden EM in Österreich baute Brand angesichts der mit den Gastgebern, Dänemark und Schweden hochkarätigen Turnier-Gegner aber vor: "Die Ergebnisse sind für mich eher von untergeordneter Bedeutung." Das Programm ist hart. Von heute an bestreitet das Nationalteam in drei Tagen drei Spiele.

Beim in der Nähe der Stadt Sandefjord ausgetragenen "Bring-Cup" wird Brand weiter testen, zumal er bereits im Vorfeld auf Torhüter Johannes Bitter, Linksaußen Torsten Jansen (beide Hamburg) und Rückraumspieler Lars Kaufmann (Göppingen) verzichtete. Sie sollen geschont werden.

"Toto Jansen ist jetzt 33 Jahre alt, er hat viele Einsätze in der Bundesliga und in der Nationalmannschaft. Das bereitet ihm schon Probleme", erklärte Brand, der mit den beiden Hamburgern eine längere Pause abgesprochen hat. "Jogi Bitter hat eine Ellenbogenverletzung und wird demnächst zum zweiten Mal Vater. Aber zur Not werden die beiden sicher zur Verfügung stehen."

Zudem sagte neben Spielmacher Kraus vom TBV Lemgo auch Rechtsaußen Christian Sprenger vom THW Kiel wegen einer Verletzung ab. Kurzfristig musste auch Jacob Heinl passen. Der Kreisläufer von der SG Flensburg-Handewitt zog sich am Dienstagabend beim 38:29-Erfolg der Nationalmannschaft über den HSV Hamburg im Benefizspiel für die Familie des gestorbenen Oleg Velyky (die mehr als 100 000 Euro Einnahmen gehen komplett an Velykys Witwe Kataryna und seinen sechsjährigen Sohn Nikita) eine Oberschenkelzerrung zu.

Stattdessen reisen Christian Schöne (Göppingen), Stefan Kneer (Großwallstadt) und Florian Flohr (Hamburg) mit. Brand: "Jetzt sollen andere Spieler Wettkampfpraxis und internationale Erfahrung im Nationalteam sammeln."

Der "Bring-Cup" ist für Brand eine wichtige Vorbereitung für die WM-Qualifikationsspiele. Die DHB-Auswahl muss sich am 12. Juni in Dortmund sowie am 20. Juni in Thessaloniki gegen Griechenland behaupten, um das Ticket für die WM vom 13. bis 30. Januar 2011 in Schweden zu lösen. "Wir sind sicher Favorit, aber wir müssen diese Rolle auch annehmen", forderte Brand.

Und auch Abwehrchef Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen) nahm das Team in die Pflicht: "Wir können uns nicht immer nur einspielen. Als deutsche Nationalmannschaft müssen wir auch bei solchen Gelegenheiten mal an die Grenze gehen."