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Drängwasserproblem verschärft sich in Ostelbien weiter / Pumpstrecke soll im Biederitzer Busch aufgebaut werden Straße nach Randau soll "aufgeschottert" werden

26.01.2011, 04:30

Magdeburg. Während der Pegelstand der Elbe voraussichtlich schon morgen die Fünf-Meter-Marke unterschreitet und damit schneller fällt als gedacht, verschärft sich die Situation im gesamten ostelbischen Bereich durch das Drängwasser.

Die Alte Elbe trat gestern auf der Verbindungsstraße nach Randau über die Ufer und setzte bereits Teile der Fahrbahn unter Wasser. Zurzeit prüfe die Stadt zwei Varianten, erklärte gestern Nachmittag Ordnungsbeigeordneter Holger Platz. Die erste Variante sieht eine Totalsperrung der Straße vor, die aber eine örtliche Umleitungsstrecke benötigt. "Das Tiefbauamt prüft Möglichkeiten, ob eventuell befestigte Feldwege dafür tauglich sind", erklärte Platz. Die Wahrscheinlichkeit halte er selbst aber für sehr gering, aufgrund der allgemeinen Überschwemmungssituation in Ostelbien.

Somit bleibe nur die zweite Variante: Mit einer Aufschotterung der Asphaltstraße könnte das Niveau angehoben werden. Außerdem könnten Rohre für ein Abfließen des Wassers innerhalb der Schotterschicht sorgen. "Diese Möglichkeit wollen wir prüfen", sagte er.

Ein weiteres Problem deutet sich an der Hauptstraße in Pechau an. Hier droht ein Graben über die Ufer zu treten. Sandsäcke müssen dort möglicherweise ab heute zum Einsatz kommen, um ein Fluten der Straße zu verhindern.

Das größte Problem sei aber weiterhin die Furtlake. Der Polder zum Biederitzer Busch läuft mit dem abgepumpten Wasser voll, so dass dieses bereits wieder zurückdrängt. "Das Wasser muss da jetzt dringend raus", sagte er.

Heute Vormittag soll die Feuerwehr im Bereich des Bahnüberganges in der Breitscheidstraße eine 200 bis 300 Meter lange Schlauchstrecke verlegen, um das Wasser über eine Anhöhe in die Umflut zu pumpen. "Wenn wir feststellen, dass das funktioniert und der Wasserspiegel sinkt, werden wir dort noch eine weitere Pumpe der Städtischen Werke einsetzen", erklärt der Ordnungsbeigeordnete.

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz prüft außerdem, ob am Steingraben-Siel mit Rohren Wasser aus dem Bereich Friedensweiler in die Umflut gepumpt werden kann.. "In den betroffenen Stadtteilen wird es langsam ungemütlich, da muss etwas passieren. Die Situation, bis wirklich das Wasser aus den Sielen ablaufen kann, könnte sich noch länger hinziehen", sagte er. Auch wenn das Pretziener Wehr bereits am kommenden Wochenende geschlossen wird, könne frühestens drei bis vier Tage später mit einer Entlastung der überfluteten Bereiche gerechnet werden.

Doch die Verlegung der Rohre über den Deich zur Umflut ist nicht einfach. Aus diesem Grund sollen erst Experten ein gefahrloses Vorgehen prüfen. Platz: "Wir müssen in jedem Fall alle Möglichkeiten in Betracht ziehen."

Ein weiteres Problem deutet sich nach Angaben des Beigeordneten im Ehlegrund an. Dort steht das Wasser bereits bis an die Häuser heran. "Diesen Bereich halten wir unter strenger Beobachtung", sagte er.

Wegen des Drängwasserproblems beraten ab sofort täglich Fachleute von der Feuerwehr, dem Tiefbauamt, dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz, den SWM und dem Ehle-/Ihle-Verband in einer Koordinierungsgruppe.

Das Bürgertelefon ist wegen des Drängwassers unter Tel. 5 40 77 77 weiter geschaltet.