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Autokran hievt 1280 Kilogramm schwere Glocke in den Glockenturm von St. Petri 100 Schaulustige verfolgen Glockenspektakel an der Elbe

Von Jens-Uwe Jahns 09.03.2011, 04:29

Etwa 100 Schaulustige verfolgten gestern einen historischen Augenblick: Der Turm der St.-Petri-Kirche in der Altstadt bekam seine dritte Glocke. Dazu war eine Menge Filigranarbeit notwendig, denn es passte kein Blatt Papier mehr zwischen die 1280 Kilogramm schwere Glocke und das Turmfenster.

Altstadt. Nur einige wenige Wochen stand die neue und dritte Glocke im Schiff der Katholischen Universitätskirche St. Petri an der Neustädter Straße 4. Doch sie wurde in diesen Tagen wohl häufiger abgelichtet als Oberbürgermeister Lutz Trümper, Magdeburgs meistfotografierter Mann. Und das nicht nur, weil die Glocke bald im Turm, und damit vor den Blicken der Kirchgänger, verschwindet, sondern auch wegen ihres Spruchbandes, das oben um die Glocke läuft: "Geweiht für St. Petri im 875. Jubiläumsjahr des Hl. Norbert – Magdeburg 2010" ist darauf zu lesen.

In der Mitte der Glocke findet sich das Wappen der Prämonstratenser und auf der gegenüberliegenden Seite eine Figur des Hl. Augustinus, die ihn als Bischof zeigt, mit Stab und Mitra und einem Buch und dem typischen brennenden Herzen in der Hand. Darunter ein berühmtes Zitat aus den Confessiones des Hl. Augustinus: "Unruhig ist unser Herz bis es ruht, o Gott, in dir" sowie darunter die Bitte "Hl. Augustinus, bitte für uns".

Die letzte Möglichkeit für ein "glockenklares" Bild bot sich gestern bis gegen 14 Uhr. Denn kurz vor 14 Uhr wurde die Glocke per Autokran an den Glockenstuhl gehoben. Fasziniert verfolgten rund 100 Schaulustige, wie die Glocke durch eine dafür vorbereitete erweiterte Fensteröffnung Zentimeter für Zentimeter in den Glockenstuhl eingeschwenkt wurde.

Die Glocke, immerhin 1280 Kilogramm schwer, war am 5. November 2010 in der Benediktiner-Abtei Maria Laach in der Eifel gegossen worden. Sie trägt den Namen des neuen Pfarrpatrons, des Heiligen Augustinus.

Am 1. Advent 2010 war die neue Glocke in der Universitätskirche St. Petri feierlich geweiht worden.

Die Aufhängung wurde übrigens von der Firma Schmidt aus Berlin vorgenommen, die seinerzeit auch den Glockenstuhl hergerichtet und das Läutewerk geliefert hatte.