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Magdeburger Halbkugeln haben nun in Köln ein Zuhause

29.04.2011, 04:26

Nach Halle hat nun also auch Köln sein eigenes Magdeburger Halbkugelpaar. Dorothea Müller, geborene Magdeburgerin und seit über 40 Jahren Wahl-Kölnerin, schaffte es in einer beispiellosen Aktion, die Halbkugeln in den heimischen Garten zu lotsen. Wie es dazu kam?

Erst im vergangenen Jahr fielen der 67-Jährigen erneut die künstlerisch gestalteten Halbkugeln in der Innenstadt auf. Anlässlich des 400. Geburtstages Otto von Guerickes im "Guericke-Jahr" 2002 hatten die Stadt, der Förderverein "Bürger für Madgeburg" und die Kunststiftung der Stadtsparkasse die Magdeburger Halbkugeln als Skulpturen aufgestellt und sie von verschiedenen Künstlern gestalten lassen.

"Die könnte ich doch auch bei mir im Garten aufstellen und ein bisschen Werbung für Magdeburg machen?", dachte sich Dorothea Müller. Nur, wen fragen? Der Souvenirladen am Domplatz leitete die ehemalige Arbeitsmedizinerin an das Stadtmanagement Pro Magdeburg weiter.

Hier stellten die Mitarbeiter den Kontakt zu Jutta Ritzmann von der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse her, die sich für den zwar außergewöhnlichen, aber dafür nicht minder edlen Wunsch von Dorothea Müller einsetzte. Dann die große Frage: Wo sollen wir die Rohlinge hernehmen? Doch auch hier war kein Hindernis zu groß. Dr. Klaus-Dieter Franze, Geschäftsführer vom Unternehmen FVK GmbH aus Dessau, sprang in die Bresche und goß zwei Formen für einen kleinen Preis. Tja, nur passten die beiden Halbkugeln, im Durchmesser 1,20 Meter, nicht ins Auto. Also lud sie Bruder Friedrich Engel auf einen Hänger und tuckerte damit zu seiner Schwester nach Köln. Mittlerweile waren ein paar Monate vergangen, die Skizzen für die Motive waren längst nicht mehr nur im Kopf von Dorothea Müller, sondern auch auf dem Papier.

Die Medizinerin, die im Ruhestand mit der Malerei angefangen hat, legte los. "Auf der einen Halbkugel stelle ich mit einem Lebensbaum meine Wurzeln dar", zwinkert sie. Die andere Halbkugel zeigt ein Stück vom Kölner Dom sowie die Kirchendecke von Eickendorf. "Dort habe ich viele Jahre gelebt. Die Decke hatte einen blauen Himmel mit Sternen, den ich als Kind immer sehr gerne betrachtet habe", erinnert sich Dorothea Müller, die mit neun Jahren mit ihrer Familie Richtung Westen gezogen war.

Zwei- bis dreimal im Jahr reist sie mit ihrem Mann Jochen, ebenfalls ein Mediziner, in ihre Geburtsstadt Magdeburg, in der ihr ältester Bruder heute lebt. Um bei den Rheinländern ein bisschen die "Werbetrommel" für die Elbestadt zu rühren, will sie demnächst ihre Magdeburger Halbkugeln bei einer kleinen Feierlichkeit Freunden und Bekannten in Köln präsentieren. (jha)