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Wohnungsbaugenossenschaft und IT-Unternehmen machen den 16-Geschosser fit für die ZukunftCyber-Haus 2.0 – im Milchweg 31 rasen die Daten bald per Glasfaser in jede Stube

30.04.2011, 04:29

Im Milchweg 31 bricht die Zukunft der Telekommunikation an. "Cyber-Haus 2.0" heißt das Projekt, mit dem die Wohnungsgenossenschaft "Otto von Guericke" ihren 16-Geschosser zum ersten "superschnellen" Hochhaus des Landes machen will.

Neustädter Feld. Der 16-Geschosser im Milchweg mit seinen 132 Wohnungen ist wie ein großes Labor, meint Genossenschaftsvorstand Oliver Hornemann. Es ist das einzige Hochhaus im Bestand der Wohnungsgenossenschaft "Otto von Guericke" und hat schon für einige "Versuche" die richtigen Möglichkeiten geboten. So wird etwa ein großer Teil der Warmwasserversorgung der Mieter über eine Solar-Anlage auf dem Dach sichergestellt. Damit die Dachaufbauten nicht von Graffitisprayern verunstaltet werden, hat sie die Genossenschaft einfach von Graffitikünstlern gestalten lassen. Und in den 1990er Jahren war das Hochhaus eines der ersten in Sachsen-Anhalt, in denen alle Wohnungen mit einem Internetanschluss ausgestattet worden waren. Dieser Linie bleibt die Genossenschaft treu und wird jetzt den 16-Geschosser zum "schnellsten Hochhaus des Landes" machen. Natürlich im übertragenen Sinne.

"Cyber-Haus 2.0" heißt das Projekt und der Name verrät, dass es erneut um Internet und Telekommunikation geht. In den kommenden Wochen soll das komplette Hochhaus mit einem Glasfaser-Kabelnetz ausgerüstet werden. Das heißt, die alten Telefon- und Internetzugangskabel werden durch neue Glasfaserkabel bis in jede Wohnung hinein ersetzt.

Das bedeute, dass die Übertragung von Daten aus dem oder ins Internet jetzt mit Lichtgeschwindigkeit bis in jede Wohnung hinein funktioniere, so Guido Nienhaus, Geschäftsführer von MDCC, dem Telekommunikationsunternehmen, mit dem die Genossenschaft bei dem Projekt zusammenarbeitet. Die Glasfaser-Technologie ermögliche es, dass Daten in einer Geschwindigkeit von 10,2 Terabit pro Sekunde möglich seien. Zum Vergleich: Das entspricht einer Datenmenge von 240 DVDs pro Sekunde. Das Entscheidende bei dieser Geschwindigkeit ist aber, dass der Nutzer, also jeder Mieter des Hauses, viele Online-Anwendungen gleichzeitig vornehmen könne, wie etwa Videotelefonie mit ruckelfreien Bildern, im Internet surfen und dabei verschiedene Anwendungen gleichzeitig umsetzen, aber auch Notrufsysteme, Steuerung von Geräten auch per Handy und vieles mehr. "Und das in Echtzeit", so Vorstand Oliver Hornemann.

Wo in anderen Stadtteilen um ein "schnelles Internet" gekämpft werde, breche im Milchweg 31 die IT-Zukunft in den nächsten Wochen an, meint Oliver Hornemann. Und dabei wolle man die Mieter des Hauses von Anfang an mitnehmen. "Wir werden für unsere Mieter Einführungskurse für diese schnelle Technologie anbieten, im ihnen zu zeigen, was damit tatsächlich möglich ist." Die Glasfasertechnologie sei in der Telekommunikation die Technologie der Zukunft, mit dem Projekt "Cyber-Haus 2.0" stelle die Wohnungsgenossenschaft für ihre Mieter jetzt die entscheidenden Weichen.