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Transferliste geschlossen: 40 Millionen für 33 Zugänge

31.01.2014, 11:37

Düsseldorf - Auf dem Transfermarkt hat sich in den letzten 48 Stunden noch einiges getan - große Stars mussten kurz vor Ende der Wechselfrist am Freitag aber nicht mehr ihre Koffer packen. Bis auf einen: Wolfsburgs Diego.

Die Niedersachsen einigten sich mit Atletico Madrid kurz vor Toresschluss auf einen Wechsel des Mittelfeld-Regisseurs nach Spanien. Der Fußball-Bundesligist, der den 28-jährigen Brasilianer schon einmal für eine Saison an Atlético verliehen hatte, kassiert diesmal eine Ablösesumme. Sie wird auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Diegos Vertrag in Wolfsburg läuft im Sommer aus. Den Abschied kann der VfL gut verkraften, nachdem der Belgier Kevin De Bruyne schon vor einigen Tagen verpflichtet worden war.

Insgesamt übten sich die Fußball-Bundesligisten in diesem Winter eher in Bescheidenheit. Die Bilanz: Vom 1. bis 31. Januar verpflichteten die 18 Erstligisten 33 neue Spieler, 40 Akteure verließen die Clubs. Die Ausgaben betrugen knapp 40 Millionen Euro. Dem stehen Einnahmen von etwa 13,5 Millionen Euro aus Verkäufen gegenüber.

Der spektakulärste und teuerste Wechsel des Winters gelang Wolfsburgs Manager Klaus Allofs. Schon beim 1:3 gegen Hannover debütierte der für das Gesamtpaket von rund 20 Millionen Euro beim FC Chelsea losgeeiste belgische Nationalspieler De Bruyne im Team des VfL. Die "Wölfe" investierten damit im Winter genauso viel wie alle anderen Erstligisten zusammen.

Die Verpflichtung von De Bruyne hatte Folgen für Diego. Obwohl Allofs und Trainer Dieter Hecking den bis zum Saisonende vertraglich gebundenen Brasilianer im Winter eigentlich nicht ziehen lassen wollten, kam es kurz vor Toresschluss doch noch zur Trennung. Als seine Mitspieler die Reise zum Auswärtsspiel beim FC Schalke antraten, führte Diego Gespräche auf der Geschäftsstelle der Niedersachsen über seinen Abschied gen Madrid.

Kurz vor Ladenschluss schlug auch Diegos Ex-Club Werder Bremen zu und präsentierte Mittelfeldspieler Ludovic Obraniak, der für geschätzte zwei Millionen Euro vom französischen Pokalsieger Girondins Bordeaux geholt wurde. Der 29 Jahre alte polnische Nationalspieler bekam einen Vertrag bis 2016 und soll das Werder-Offensivspiel wie einst Johan Micoud beleben. "Wir halten große Stücke auf ihn. Er verfügt über sehr viel Erfahrung und war bei Girondins absoluter Leistungsträger", sagte Sportchef Thomas Eichin. Kommende Woche soll Obraniak ins Teamtraining einsteigen.

Am Freitag bestätigte Borussia Dortmund die Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Milos Jojic, der für rund 2,2 Millionen Euro von Partizan Belgrad kommt und einen Vertrag bis 2018 erhielt. Kurz vor dem Spiel bei Eintracht Braunschweig meinte Sportdirektor Michael Zorc: "Wir freuen uns, in Milos Jojic einen im Mittelfeld vielseitig einsetzbaren Akteur mit großem Entwicklungspotenzial verpflichtet zu haben, der unseren Kader komplettiert."

Betriebsamkeit herrschte bis zuletzt auch in Frankfurt, Hoffenheim und Nürnberg. Der FCN verpflichtete im letzten Moment den spanischen Nachwuchs-Nationalspieler José Campana vom englischen Erstligisten Crystal Palace. Der 20-Jährige soll das defensive Mittelfeld der Franken stärken. Die TSG Hoffenheim konnte mit Matthieu Delpierre, der ablösefrei zum FC Utrecht ging, den fünften Spieler von der Gehaltsliste streichen. So viele Abgänge hatte kein anderer Club zu verzeichnen.

Auch die Eintracht aus Frankfurt wurde noch einen Spieler los. Stürmer Srdjan Lakic kehrte nach Stationen in Wolfsburg, Hoffenheim und Frankfurt auf Leihbasis zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zurück. Leihgeschäfte liegen im Trend. Rund die Hälfte aller Wechsel wurde auf diese für alle Beteiligten günstige Weise abgewickelt.

Manch ein Schnäppchen blieb Wunschdenken, und angeblich heiße Gerüchte blieben Gerüchte: So sah sich Arsène Wenger, Teamchef beim Premier-League-Club FC Arsenal, am Freitag zu der Erklärung genötigt, dass Julian Draxler nicht nach London kommt - zumindest nicht vor der WM. Der 20 Jahre alte Nationalspieler ist auch in der Rückrunde beim FC Schalke am Ball. "Die Draxler-Situation wurde von den Zeitungen kreiert, nicht von mir", erklärte Wenger zu den in England seit Wochen angeheizten Spekulationen. Zuvor hatte Schalke-Manager Horst Heldt einen Wechsel des Supertalents vor dem Ende der laufenden Saison bereits ausgeschlossen: "Julian hat mir nie den Eindruck vermittelt, dass er jetzt den FC Schalke verlassen will."