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Bürger bescheinigen Kommunen gutes Krisenmanagement

21.02.2014, 13:01

Magdeburg - Die Bürger in Sachsen-Anhalt haben den Kommunen nach dem Juni-Hochwasser ein gutes Krisenmanagement bescheinigt. In einer Umfrage bewerteten lediglich zwölf Prozent die Leistungen der Kommunen negativ, sagte der Politikwissenschaftler Everhard Holtmann am Freitag bei der Vorstellung der Untersuchung. Hilfen von Land und Bund wurden dagegen von 22 Prozent der Befragten als unbefriedigend bewertet. Für die Untersuchung waren schriftliche Antworten von mehr als 3000 Sachsen-Anhaltern ausgewertet worden.

Weit mehr als die Hälfte aller Befragten gab an, während des Hochwassers selbst geholfen zu haben - egal ob durch Spenden, Sandsäcke füllen oder Unterstützung von Verwandten und Nachbarn. Selbst in den nicht von der Flut betroffenen Gebieten halfen 20 Prozent der Menschen mit. Weil die Befragung anonym und schriftlich erfolgte, gehen die Autoren der Studie davon aus, dass kaum Angaben falsch gemacht wurden.

Wirtschaftsstaatssektretär Marco Tullner (CDU) sagte, die Flut habe den Zusammenhalt der Menschen im Land gestärkt. Bei der Beurteilung der Antworten zu der Arbeit öffentlicher Stellen sei zu berücksichtigen, dass ein Großteil der Hilfe erst seit der Beantwortung der Fragen im Herbst fließe. Bund und Länder hatten ein Hilfspaket von insgesamt bis zu acht Milliarden Euro geschnürt, von denen bislang erst ein kleinerer Teil abgeflossen ist.

Holtmann kündigte an, die Ergebnisse der Kurzstudie mit den Wahlergebnissen der kommenden Kommunalwahl am 25. Mai zu vergleichen. Dabei solle dann herausgefunden werden, ob die Bewältigung der Hochwasserkrise in den betroffenen Gebieten zu einer höheren Wahlbeteiligung führe.

Für die Untersuchung hatte das von Holtmann geleitete Zentrum für Sozialforschung in Halle fünf zusätzliche Fragen in einen allgemeinen Fragenkatalog aufgenommen und im Herbst an rund 10 000 zufällig ausgewählte Menschen im Land verschickt. 34 Prozent der Anfragen wurden beantwortet und ausgewertet. Holtmann gab die Kosten für die Untersuchung, die vom Wirtschaftsministerium finanziert wurde, mit rund 30 000 Euro an.