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Nächster Reinfall für Vettel und Red Bull: "Kein guter Tag"

01.03.2014, 09:17
Erneut hat Sebastian Vettel Probleme mit dem neuen Auto. Foto: Jens Buettner
Erneut hat Sebastian Vettel Probleme mit dem neuen Auto. Foto: Jens Buettner DPA

Sakhir - Die Sorgen bei Sebastian Vettel und Red Bull werden immer größer. Zwei Wochen vor dem Saisonbeginn in Australien konnte der viermalige Formel-1-Weltmeister am vorletzten Testtag in Bahrain nicht einmal eine komplette Runde absolvieren.

Am Samstagmorgen zwang ein elektrisches Problem den Heppenheimer zum Abbruch, am Nachmittag streikte die Mechanik. "Man darf\'s nicht zu sehr dramatisieren. Das war aber mit Sicherheit heute kein guter Tag", fasste Vettel den nächsten Reinfall zusammen.

Der Tag begann für Red Bull schon schlecht. Erst mit zweieinhalb Stunden Verspätung konnte Vettel auf den Bahrain International Circuit in Sakhir fahren. "Wir hatten am Morgen ein elektrisches Problem, wir haben lange gebraucht, um die Batterie zu wechseln", berichtete er. Dann steuerte Vettel seinen RB10 auf die Strecke - und musste ihn bereits nach Kurve vier wieder abstellen.

Sein zweiter Versuch vor der Mittagspause ging ebenso gründlich daneben. Vettel stoppte seinen Dienstwagen schon an der Boxenausfahrt. "Die Testerei hat bei uns noch nicht so richtig angefangen", meinte der 26-Jährige.

Nach der Unterbrechung war dann Warten angesagt. Am Ende kam Vettel mit seinem Wagen gar nicht mehr raus auf den Asphalt. "Am Nachmittag konnten wir das Auto nicht wie gewohnt starten, es war eher was Mechanisches", sagte Vettel zu den Schwierigkeiten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Probleme bewältigen", zitierte die BBC Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Die Frage ist allerdings, wann und wie schnell."

Der Dauersieger gerät immer mehr in die Bredouille. Vettel bleibt vor dem Auftakt in Australien nur noch der Sonntag, um wichtige Testerkenntnisse zu gewinnen. "Wir wollen morgen so viel mitnehmen, wie es geht", kündigte er an. Dabei hatte tags zuvor sein Teamkollege Daniel Ricciardo noch einen guten Eindruck hinterlassen. Ursachen für die Pleitenserie bei den bisherigen Tests sind die Kühlung des RB10, der Renault-Motor und das Hybridsystem ERS.

"Was die Zuverlässigkeit angeht, sind wir nicht gut. Dafür fahren wir zu wenig. Und wenn wir fahren, geht meistens was kaputt", sagte Vettel. "Viele Fragen" seien noch offen. "Wir sind aber drauf und dran, besser zu werden. Auch wenn sich die Ergebnisse noch nicht zeigen." Aufschluss über die Geschwindigkeit seines Wagens konnte Vettel bei so wenig gefahrenen Kilometern naturgemäß auch noch nicht richtig sammeln. "Wir haben wegen des Speeds aber ein gutes Gefühl."

Für andere Teams lief es hingegen weitaus besser. Tagesschnellster war Williams-Pilot Felipe Massa vor Nico Rosberg im Mercedes. Die drittbeste Zeit legte Ferrari-Mann Kimi Räikkönen hin. Wichtig ist allerdings auch die zurückgelegte Rundenzahl. So drehte Rosberg 103 Umläufe, Massa 99 und Force-India-Mann Nico Hülkenberg 115.

Schon vor dem Auftakt des vorletzten Testtags hatten sich bei Red Bull die Hoffnungen auf eine Fristverlängerung für die neuen Turbo-Triebwerke von Motorenlieferant Renault zerschlagen hatten. Denn seit Mitternacht des 28. Februar sind die Aggregate der Hersteller Mercedes, Ferrari und Renault versiegelt. Die Kunden von Renault, unter anderen Red Bull, hatten sich einen Aufschub um zwei bis drei Monate gewünscht, wie das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" berichtete. Doch der Vorstoß wurde abgewiesen.