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Cortese beißt sich durch: Achter zum WM-Start in Doha

23.03.2014, 18:19
Sandro Cortese wurde beim GP in Doha Achter. Foto: Stringer
Sandro Cortese wurde beim GP in Doha Achter. Foto: Stringer EPA

Doha - Die Schmerzen besiegt und den Lohn für eine gewaltige Energieleistung eingefahren: Sandro Cortese hat die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Motorrad-Weltmeisterschaftssaison trotz eines erheblichen Handicaps bereits beim Start in Doha genährt.

Der Berkheimer Moto2-Pilot fuhr am Sonntag unter Flutlicht trotz eines gebrochenen Knochens im linken Knöchel auf einen beachtlichen achten Rang. Cortese holte damit sein bestes Ergebnis in dieser WM-Kategorie.

Eine große Leistung zeigte auch Stefan Bradl in der MotoGP-Klasse. Neun Runden führte der Zahlinger auf seiner Honda das Feld an, dann erging es ihm so wie zuvor bereits dem zweimaligen Weltmeister Jorge Lorenzo: In einer der wenigen Linkskurven rutschte er über das Vorderrad und landete unverletzt im Kies. Bereits im Training hatte er über die Reifen geklagt und war im Qualifying lediglich Siebter geworden. Das Rennen gewann Titelverteidiger Marc Marquez aus Spanien vor dem Italiener Valentino Rossi.

Nach unerwartet guten Trainingsergebnissen ereilte Cortese am Samstag zum Ende des Qualifyings das Pech. Bei einer Kollision mit dem Spanier Torres stürzte der Italo-Schwabe und zog sich eine Fleischwunde, die genäht werden musste, und den Knochenbruch zu. Erst am Sonntagnachmittag entschieden die Rennärzte, dass der 24-Jährige in den Kampf um die WM-Punkte eingreifen darf. "Ich wusste im ersten Moment nicht, was auf mich zukommt. Ich habe zehn Minuten gebraucht, bis ich in den Stiefel reingekommen bin. Dabei hab ich mich fast übergeben müssen, weil die Schmerzen so groß waren", erzählte er.

Von Platz zwei aus jagte Cortese um den Losail International Circuit, musste von Mitte des Rennens an aber den Schmerzen nachgeben. Er verlor Position um Position, verlor den Anschluss an die Spitzengruppe um den späteren Sieger Esteve Rabat aus Spanien und geriet in Gefahr, punktlos aus dem Abenteuer Katar zu gehen. Doch dann fielen vor ihm einige Piloten aus und der Kampfgeist erwachte noch einmal.

"Die letzten paar Runden waren echt schmerzhaft. Ich hab wirklich versucht, die letzten drei Runden alles aus mir rauszuholen. Mehr war heute leider nicht drin", sagte Cortese und machte sich sofort auf den Weg zum Flughafen, um noch in der Nacht nach Hause zurückzukehren.

Eine Berg- und Talfahrt gab es auch für Moto2-Debütant Jonas Folger. Der Schwindegger fand sich nach einer Kollision zu Beginn des Rennens auf Position 30 wieder, kämpfte sich dann jedoch wieder nach vorn. Nach einem neuerlichen Ausritt neben die Strecke schienen Punkte außer Reichweite zu sein, doch auch er wurde für seine couragierte Leistung belohnt. Am Ende war Platz zwölf eine solide Basis, um zukünftig für Furore zu sorgen.

Das werden die deutschen Moto3-Piloten wohl nur selten schafften. Beim Sieg des Australiers Jack Miller auf KTM enttäuschte vor allem Philipp Öttl. Er wurde lediglich 20. Dagegen war WM-Neuling Luca Grünwald mit seinem Einstand nicht unzufrieden. Ihm gelang mit Platz 22 ein in diesem Bereich erwartetes Ergebnis.