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Sachsen-Anhalt will regenerative Energien weiter ausbauen

08.04.2014, 16:33

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt will den Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft, Solaranlagen und Biogas weiter forcieren. Bis zum Jahr 2030 solle das Land rechnerisch seinen gesamten Strombedarf aus regenerativen Energien beziehen, sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Tamara Zieschang (CDU) am Dienstag, nachdem das Kabinett das Energiekonzept 2030 verabschiedet hatte.

"Wir liegen weit über den Zielen des Bundes", sagte Zieschang. Der Bund hatte als Ziel ausgegeben, im Jahr 2035 bei 55 bis 60 Prozent Strom aus regenerativen Energien zu liegen. Bereits heute sei das Land bei der Erneuerbaren Energie über dem Bundesdurchschnitt, betonte Zieschang. "Das Land betreibt die Energiewende bereits seit Jahren als kontinuierliches Projekt."

Weil Solar- und Windenergie aber nicht immer verfügbar ist, müsste das Land auch im Jahr 2030 zu bestimmten Zeiten überschüssige Energie exportieren. Die Energiewende sei nur mit einem Netzausbau möglich, sagte Zieschang dazu. Gleichzeitig müsste bei schwacher Sonne oder Windflaute Strom anderweitig erzeugt werden.

Der jüngste Widerstand aus Bayern gegen neue Trassen und gegen Stromimporte sei aber kein Grund, die Energiepolitik des Landes neu auszurichten. "Ich sehe nicht die Notwendigkeit, umzudenken." Die Energiewende sei nur mit einer guten Koordination der Interessen von Bund und Ländern möglich. Dies habe in der Vergangenheit aber nicht immer geklappt, räumte sie ein.

Wenn die geplante Trasse von Sachsen-Anhalt über Thüringen nach Bayern nicht gebaut werde, könne Strom womöglich über Polen weiterverkauft werden, sagte die Staatssekretärin. "Strom sucht sich den geringsten Widerstand." Eine Abschaltung von Windanlagen bringe dann nichts. Denn die Verbraucher müssten wegen der finanziellen Förderung auch dann bezahlen.

Das Energiekonzept spricht sich auch für die weitere Nutzung der Braunkohle aus und verweist auf Planungen für ein neues Kraftwerk am Rande des Tagebaus Profen. Vorsorglich würden entsprechende Lagerstätten von Braunkohle bereits in den Planungen berücksichtigt.