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Urnen versteckt: Bestatter zu Bewährungsstrafe verurteilt

09.04.2014, 02:01

Sangerhausen - Weil er Urnen verschwinden ließ, ist ein Bestatter aus Sachsen-Anhalt verurteilt worden. Das Amtsgericht Sangerhausen verhängte am Mittwoch eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Der Chef eines Beerdigungsinstituts hatte für Seebestattungen kassiert, diese aber nicht ausgeführt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 56-Jährige in mindestens 29 Fällen so handelte. Der Angeklagte hatte ein Geständnis abgelegt. "Ich bereue die Taten zutiefst", sagte er vor dem Schöffengericht.

Statt die Urnen im Meer zu versenken, hatte er diese in einem leerstehenden Haus in Stolberg im Harz abgestellt. Insgesamt 67 Gefäße waren im Dezember 2013 entdeckt worden. Sie stammten aus den Jahren 2011 und 2012. "Ich habe damals unter massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten gestanden", sagte der Mann. Mit dem eingesparten Geld habe er Schulden begleichen wollen. Sein Geschäft in Stolberg habe er inzwischen aufgegeben. Er sei arbeitslos und lebe in Erfurt.

Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die den Schaden mit 20 000 Euro beziffert hatte. Die Verteidigung hatte auf eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten plädiert. Anwalt Wolfgang Koop wollte keine Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen.