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Happy End für Lisicki - Aus für Kohlschreiber

14.08.2014, 07:56

Cincinnati - Sabine Lisicki hat beim Tennis-Turnier von Cincinnati in einem Marathon-Match physische und psychische Stärke bewiesen. Nach 2:51 Stunden gewann sie am Mittwoch (Ortszeit) gegen Sara Errani aus Italien mit 6:4, 2:6, 7:6 (7:2) und steht im Achtelfinale.

Philipp Kohlschreiber verpasste zwar die Runde der letzten 16, fühlte sich aber trotzdem wie ein Sieger. Seine starke Leistung bei der unglücklichen 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 6:7 (4:7)-Niederlage gegen David Ferrer aus Spanien stimmte den Augsburger positiv. Chancenlos war dagegen Annika Beck, die der Serbin Jelena Jankovic 1:6, 6:7 (0:7) unterlag.

"Am Ende war\'s nur noch eine mentale Sache", sagte Lisicki nach ihrem Zweitrunden-Krimi. Tags zuvor hatte sich die Berlinerin auch gegen Roberta Vinci in drei Sätzen durchgesetzt - nun gewann sie gegen deren Landsfrau und Doppelpartnerin Errani. Zusammen sind die beiden Italienerinnen derzeit die Nummer eins der Welt, einzeln mussten sie sich einer kampf- und nervenstarken Lisicki beugen.

Der Deutschen unterliefen gegen die Weltranglisten-15. insgesamt 18 Doppelfehler, zudem gab sie neunmal ihr Service ab. Nach dem Aufschlagverlust zum 5:6 im dritten Satz drohte das Aus. Doch Lisicki schaffte umgehend ein Re-Break und ließ im Tiebreak nichts mehr zu. "Das Wichtigste ist, dass ich die letzten zehn, 15 Minuten mein bestes Tennis gespielt und dann das Match noch gewonnen habe", meinte die 24-Jährige.

Im Achtelfinale des Hartplatz-Turniers trifft sie nun auf Agnieszka Radwanska. Der Polin unterlag Lisicki vor einer Woche im Achtelfinale von Montreal in drei Sätzen, Radwanska gewann letztlich das Turnier. "Natürlich denke ich über meine Fehler vom letzten Match nach und werde versuchen, es diesmal besser zu machen", betonte Lisicki.

Viel besser hätte Philipp Kohlschreiber gegen Ferrer wohl kaum spielen können. Und so zufrieden wie nach der Dreisatz-Niederlage hat man den Bayern schon lange nicht mehr gesehen. "Man kann auch mal verlieren und sagen, man hat gut gespielt. Und heute war wirklich ein guter Tag", betonte Deutschlands Nummer eins. Für Kohlschreiber hätte der Tag sogar noch besser werden können - denn nach gewonnenem ersten Durchgang hatte er im zweiten Satz bei 6:5-Führung und Aufschlag Ferrer zwei Matchbälle.

"Die hat er aber stark abgewehrt, in dem Moment wenig falsch gemacht", resümierte der 30-Jährige. Er sprach von einem "großartigen Spiel" und einer "Monsterstimmung auf den Rängen". 2:41 Stunden lang verlangten sich beide Kontrahenten alles ab, zwischen dem Weltranglisten 24. aus Augsburg und dem 18 Plätze besser eingestuften Rechtshänder aus Valencia war kein Unterschied erkennbar. "Drei Tiebreak-Sätze, enger geht\'s nicht. Schlussendlich war er vielleicht in den ganz wichtigen Situationen ein bisschen cooler im Kopf, hat ein, zwei Fehler weniger gemacht", meinte Kohlschreiber.

Über drei Sätze musste auch Roger Federer gegen den Kanadier Vasek Pospisil gehen, ehe sich der Schweizer mit 7:6 (7:4), 5:7, 6:2 durchsetzte. Federer hat somit als erster Spieler die Marke von 300 Masters-Siegen erreicht. "Ich hatte wichtigere Siege als diesen, aber trotzdem ist es schön, einen solchen Meilenstein geschafft zu haben", sagte Federer. Sein erstes Masters-Match gewann er im März 2000 in Miami mit 7:5, 6:3 gegen den Amerikaner Justin Gimelstob. Seitdem kamen 299 weitere Siege in 389 Spielen sowie 21 Turniererfolge und ein damit verbundenes Preisgeld von 20,65 Millionen Dollar hinzu.