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DVV-Team kann aufatmen: Einzug in Runde zwei geschafft

07.09.2014, 10:57

Kattowitz - Schon kurz nach der gelungenen Pflichtübung bei der Weltmeisterschaft in Polen richteten die deutschen Volleyballer ihren Fokus auf das nächste Etappenziel.

Die Gruppenphase in Kattowitz überstand der Olympia-Fünfte von London souverän, in der zweiten Runde will die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen ihren Marsch in Richtung der erhofften Medaille fortsetzen. Doch vor dem nächsten Ernstfall dürfen auch die deutschen Schmetterkünstler erstmal durchatmen. Zwei Tage Verschnaufpause gewährt der straffe Spielplan.

44 Jahre nach der einzigen deutschen WM-Medaille macht die Truppe um Star Georg Grozer aber Tempo. Den Einzug in die erste Zwischenrunde schaffte sie schon am Samstag beim hochklassigen 3:1 (25:20, 19:25, 26:24, 25:19) gegen Finnland. Am Sonntag feierte sie dann mit dem 3:0 (25:13, 25:16, 25:21) gegen Südkorea den vierten Sieg im fünften Vorrundenspiel und besiegelte das Aus der Ostasiaten, die in der Gruppe B Tabellenvorletzter wurden.

Die einzige Niederlage hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gleich zu Beginn gegen Titelverteidiger Brasilien kassiert. Diese gute Bilanz bringt neben dem Weiterkommen einen zusätzlichen Pluspunkt: Spielort für Heynens Team bleibt Kattowitz, wodurch ihm Reisestrapazen erspart bleiben.

Gegen Südkorea traten die Deutschen von Beginn an hochüberlegen auf, so dass ihnen der Weltranglisten-21. bis auf Phasen im dritten Satz kaum einmal gefährlich wurde. Obwohl auch den DVV-Spielern gelegentlich Fehler unterliefen, wirkte der Gegner aufgrund der geringeren individuellen Klasse häufig überfordert. Bester deutscher Punktesammler war Außenangreifer Denis Kaliberda mit 14 Zählern.

Heynens Warnung schien gewirkt zu haben. "Da kommt das wichtigste Spiel der Vorrunde. Wenn wir das verlieren, werfen wir alles weg, was wir uns vorher erarbeitet haben", hatte er vor der Partie gesagt. "Wenn wir aber auch Korea schlagen, haben wir eine super Vorrunde gespielt." Der WM-Modus forderte von Beginn an volle Konzentration, Ausrutscher in den Sechserstaffeln waren verboten. Denn nach dem Einzug in die Zwischenrunde nehmen die Teams alle Ergebnisse bis auf jene gegen die beiden ausgeschiedenen Kontrahenten mit.

Daher waren auch die drei Punkte gegen die Finnen so wichtig, gegen die die Deutschen nur in der Mitte der Partie bangen mussten. "Wenn wir den dritten Satz verlieren, gewinnt Finnland 3:1", beschrieb Heynen den Zitterfaktor. Verlass war auf Kapitän Jochen Schöps. Heynen wechselte den Diagonalangreifer von Resovia Rzeszow im zweiten Satz für Grozer ein und bewies einmal mehr sein personelles Gespür.

"Es war das Spiel von Jochen Schöps. Er hat das Spiel gedreht", resümierte der Belgier und bescheinigte dem 30-Jährigen eine "grandiose" Leistung. Am Ende des dritten Durchgangs durfte aber wieder Grozer ran und sicherte den Satz mit einem Ass. "Ich arbeite mit meinem Gefühl", erklärte Heynen seine Rochaden.

Sein Gespür sollte den 45-Jährigen möglichst auch in der zweiten WM-Runde, wo es unter anderem gegen Olympiasieger Russland geht, nicht verlassen. Der Druck wird nun noch um einiges größer werden.