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Trainer Heynen setzt auf Wachstumsprozess im DVV-Team

09.09.2014, 11:10

Kattowitz - Von Planungssicherheit bei seinem Medaillenprojekt kann Bundestrainer Vital Heynen bei der WM in Polen nur träumen. Mit deutscher Akribie wollen der Belgier und seine Mannschaft jedoch die nächsten Schritte zu Edelmetall machen.

"Die Vorrunde ist planmäßig verlaufen, so wie es der Deutsche gerne hat", meinte Heynen nach dem erfolgreichen Abschluss der Gruppenphase schmunzelnd. Vor dem Auftakt der zweiten Runde in Kattowitz gegen den Weltranglisten-19. China steigt das Selbstbewusstsein. "Ich spüre, dass die Mannschaft nach dem Spiel gegen Brasilien gewachsen ist. Ich hoffe, sie tut es in der nächsten Runde weiter."

Der Dämpfer gegen Brasilien gleich zum Auftakt war eingeplant. Heynens Truppe liegt nach Rang zwei in Staffel B voll im Soll. "Drei Mannschaften kommen aus der zweiten Runde weiter, normalerweise sind es die zwei Gruppenersten der Vorrunde und dann noch ein Gruppenzweiter. Da könnten wir dabei sein, und dann wären wir nah dran an einer Medaille", erklärte Kapitän Jochen Schöps vor den Duellen gegen China, Angstgegner Bulgarien, Russland und Kanada. "Es ist noch ein steiniger und harter Weg, aber wir sind zumindest in der Richtung unterwegs."

Auf ihrem WM-Parcours kam den deutschen Schmetterkünstlern die Verschnaufpause von zwei spielfreien Tagen sehr gelegen. Die einen gönnten sich einen Ausflug in ein Sushi-Lokal, andere wie Georg Grozer sinnierten über einen neuen Haarschnitt anlässlich der überstandenen Gruppenphase. Eines blieb der Truppe dank der starken Vorstellungen in Staffel B aber erspart: ein Umzug.

"Platz zwei ist perfekt. Wir bleiben in Kattowitz und sparen uns einen Reisetag", sagte Mittelblocker Max Günthör. "Gerade die Jungs, die viel gespielt haben, wie Lukas Kampa oder Georg Grozer, tut es gut, nicht im Bus zu sitzen, sondern abschalten zu können und Kraft zu tanken." Ganz im Gegensatz etwa zu den Bulgaren, die nur Dritter wurden und während der Zweitrundenphase zweimal reisen müssen.

Mittelblocker Wiktor Josifow wird dem Weltliga-Vierten von 2013 wegen einer Fußverletzung fehlen. Für Bulgarien eine Schwächung, für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ein leichter Vorteil. Zumal Heynens Mannschaft mit dem Weltranglisten-Achten eine alte Rechnung begleichen will, ehe die Duelle mit Olympiasieger Russland und Kanada warten.

"Da ist noch eine kleine Wunde, aber wir waren damals noch nicht so weit, wie wir es jetzt sind", erinnerte Grozer an die schmerzhaften Viertelfinalniederlagen gegen Bulgarien bei Olympia 2012 und bei der EM 2013. Für Heynen spielt die Vergangenheit keine Rolle. "Unser Ziel ist eine Medaille, das haben wir seit sechs Monaten gesagt", versicherte er. "Und wir sind immer noch auf dem Weg."