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WM-Ziel der Ringer übererfüllt: Silber durch Hassler

14.09.2014, 11:21
Oliver Hassler (l) unterlag im WM-Finale Artur Aleksanyan. Foto: Koca Sulejmanovic
Oliver Hassler (l) unterlag im WM-Finale Artur Aleksanyan. Foto: Koca Sulejmanovic EPA

Taschkent - Mit der erfolgreichsten Bilanz in diesem Jahrzehnt haben die deutschen Ringer die Weltmeisterschaft in Taschkent beendet. Oliver Hassler setzte mit seiner Finalteilnahme und WM-Silber einen sensationellen Schlusspunkt.

Zwar verlor er das Finale der Kategorie bis 98 Kilogramm gegen den Armenier Artur Aleksanyan nach nur 56 Sekunden mit 0:8. "Doch das soll seine starke Turnierleistung nicht schmälern. Wir wissen damit auch, was wir noch tun müssen", meinte Sportdirektor Jannis Zamanduridis.

Manfred Werner, Präsident des Deutschen Ringer-Bunds (DRB), war schwer beeindruckt vom Auftreten seines Griechisch-Römisch-Spezialisten: "Den Türken mit 5:0 von der Matte zu schicken, das ist schon eine ganz große Leistung." Im Halbfinale hatte der Hausen-Zeller den Türken Cenk Ildem klar besiegt und zog wie Weltmeisterin Aline Focken ins Finale ein. "Zwei Ringer in einem WM-Finale, das ist eine komfortable Leistung, die es in Zukunft fortzusetzen gilt", betonte Werner.

Zamanduridis war nach enttäuschendem Beginn durch die ersatzgeschwächten Freistilringer nur noch happy. "Ich bin so stolz auf diese Jungs und auf mein Trainerteam. Das, was vor einigen Jahren im Nachwuchsbereich begonnen wurde, ist kontinuierlich in enger Zusammenarbeit mit einer klaren Orientierung weitergeführt worden. Die Ergebnisse gegen Weltklasseathleten sprechen für sich", sagte der ehemalige WM-Zweite.

Mit dem sensationellen WM-Titel von Focken, dem Finaleinzug von Hassler sowie mit drei fünften Plätzen im Greco-Bereich wurde die WM-Zielstellung deutlich übererfüllt. Nur die Freistilringer, die drei verletzungsbedingte Absagen hinnehmen mussten, gingen leer aus. "Der Abstand zur Weltspitze ist deutlich gewesen", bilanzierte Freistil-Bundestrainer Sven Thiele, der nur einen Sieg durch Superschwergewichtler Nick Matuhin verbuchte.

Besser lief es bei den Griechisch-Römischen-Spezialisten: Nachdem Medaillen-Kandidat Frank Stäbler nach Weltklasse-Duellen als Fünfter die Medaille wie auch Eduard Popp und Ramsin Azizsir knapp verpasste, sprang Oliver Hassler am Abschlusstag in die Bresche. "Er ist einfach ein Wettkampftyp. Grandios, wie er hier die Top-Gegner mit einer glänzenden Einstellung bezwungen hat", lobte Zamanduridis vor allem auch die Trainingsarbeit von Bundestrainer Michael Carl. "Wir sind voll auf einer Wellenlänge und haben die gleiche Philosophie."

Hassler, der jahrelang im Schatten des Olympia-Zweiten Mirko Englich stand, startete mit einem 2:1 gegen den Polen Radoslaw Grzybicki und besiegte im Achtelfinale den Rumänen Alin Alexuc-Ciurariu mit 3:0. Im Viertelfinale zermürbte er Miloslaw Metodiew trotz eines 0:2-Rückstands mit 7:2, da der Bulgare entnervt aufgab. Für den Südbadener war die Finalteilnahme der bislang größte Erfolg nach EM-Platz fünf 2012 in Belgrad.

Ausgeschieden ist der Nürnberger Deniz Menekse, der zum Auftakt den EM-Zweiten Victor Ciobanu aus Moldawien geschultert hatte. Doch danach unterlag er dem Aserbaidschaner Taleh Mammadow im Limit bis 59 Kilogramm mit 3:6. Matthias Maasch aus Burghausen scheiterte in der Kategorie bis 71 Kilogramm am Schweden Knut Tallroth, der beim Stand von 2:2 den Vorteil der letzten Wertung hatte.