Vielleicht Menschenleben gerettet

Kalbe/Jeggeleben l Die Überraschung war groß, als Polizeioberkommissar Gerd Schönfeld von der Polizei Salzwedel am Donnerstag in den Klassenraum trat, in dem Leon Lucas Friedebold gemeinsam mit seinen Mitschülern der Klasse 5a der Sekundarschule Kalbe gerade Unterricht hatte. Weder Leon, noch seine Lehrerin, Cornelia Appelmann, geschweige denn die anderen Schüler waren eingeweiht.

„Wenn die Polizei kommt, kriegen die meisten erst mal einen Schreck, weil sie denken, etwas Schlimmes ist passiert. Das ist heute aber nicht der Fall. Im Gegenteil“, sagte Gerd Schönfeld an die Klasse gerichtet. Der uniformierte Beamte rief Leon nach vorn und sagte: „Leon hat vor wenigen Tagen morgens auf dem Weg zur Schule, in seinem Dorf Jeggeleben Rauch aus einem Haus dringen sehen. Er informierte sofort seinen Großvater, der schnellstmöglich Feuerwehr und Rettungskräfte alarmierte. So konnte verhindert werden, dass es zu einem schweren Schaden an dem Haus kam und möglicherweise auch, dass Personen durch den Schwelbrand zu Schaden kamen. Leon dafür gebührt dir ein großes Dankeschön!“ Der Polizeibeamte hob hervor, dass der Schüler an dem besagten Tag, Donnerstag, 27. August, frühmorgens erstmals allein auf dem Weg nach Kalbe zu seiner neuen Schule war.

„Da gingen dir bestimmt viele anderen Dinge durch den Kopf. Umso beachtlicher, dass du so schnell, beherzt und vor allem richtig gehandelt hast“, sagte Schönfeld zu Leon. Er überreichte dem sichtlich erfreuen Jungen eine kleine Filmrollen-Dose mit Kino-Freikarten als Anerkennung. Außerdem gab es einen Applaus von den Mitschülern und der Lehrerin. Der Brand am Morgen des 27. August in Jeggeleben war glimpflich ausgegangen. Der Bewohner, ein 29-jähriger Mann, hatte sich aus dem Erdgeschossfenster in Sicherheit gebracht und die Feuerwehren konnten den Schwelbrand löschen, bevor großer Schaden an dem Wohnhaus entstand.