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Neuer Pfarrer Michael Nolte packt es an

Der neue Pfarrer ist da! Und das sehen die Klein Schwechtener nicht nur daran, dass Bewegung vorm Pfarrhaus ist.

Von Karina Hoppe 07.01.2016, 18:00

Klein  Schwechten l Michael Nolte hatte es ja angekündigt, am liebsten ist er in Arbeitshose unterwegs. Weil das seine Art ist und weil er die Arbeitshose tatsächlich fast jeden Tag braucht. So war es auf dem Grundstück des Pfarr- und Gemeindehauses in Klein Schwechten eine seiner ersten Amtshandlungen, eine kleine, hölzerne Kapelle aufzubauen. Sie kam in Einzelteilen mit dem Umzugswagen – ein Mitbringsel aus Thüringen, wo Michael Nolte zuletzt als Pfarrer tätig war.

Die Kapelle, in die tatsächlich mehrere Menschen bequem gleichzeitig passen, baute Herbert Greiner, ein Architekt in Rente, „ich hab ihr dann später noch den Turm aufgesetzt“. Das Bauwerk entstand als Gegenpol zu den vielen Verkaufsbuden auf einem Weihnachtsmarkt in der Vorgänger-Gemeinde Lichte, „ich wollte einen Raum schaffen, in dem man nichts kaufen kann, sondern vielleicht sogar etwas geschenkt bekommt“. Später hielt Pfarrer Nolte seinen Konfirmandenunterricht darin ab, jetzt dient ihm die hölzerne Bleibe als Draußenbüro. Da ist der Pfarrer am liebsten, wenn er im modernen Klein Schwechtener Pfarrhaus auch ein eigenes Amtszimmer hat.

Willkommen also in der Altmark. Alle Schränke sind bereits aufgebaut, die meisten Kartons ausgepackt. Das amerikanische Wohnzimmer samt Küche war der Familie zu groß, da hat Michael Nolte erstmal ein trennendes Bücherregal eingezogen. „Ich arbeite einfach zu gerne mit Holz.“

An ein so modernes Pfarrhaus müsse man sich sicher gewöhnen, aber auch nicht zu sehr. Denn Noltes Vater hat in Schleswig-Holstein, wo der Pfarrer herstammt, auch ein neues Haus gebaut. „So fühlt es sich für mich wie zu Hause an.“ Dazu das flache Land, die Backsteinhäuser – die Altmark spreche sein Herz an. Und beim Pfarrhaus hätten sich die Planer wirklich viel gedacht. „Das merkt man, wir sind total glücklich über die drei Abstellkammern an genau den richtigen Stellen.“

Die ersten Gottesdienste sind gehalten und Nolte hat sich auf seine Weise mit den Namen der etwa 1000 Gemeindeglieder bekannt gemacht. „Ich habe handschriftlich jeden Namen abgeschrieben, damit ich ein Gespür für ihn bekomme.“

Auch einige Hausbesuche sind gemacht, der neue Pfarrer hält sie für sehr wichtig. Manchmal klingelt er einfach spontan an einer Tür. Als Reaktion gibt es drei Möglichkeiten und alle seien in Ordnung: Nolte wird hereingelassen und es kommt drinnen zum Gespräch, es findet ein Gespräch an der Tür statt oder es ist gerade gar keine Zeit für einen Austausch. Obwohl Michael Nolte Geburtstage eigentlich nicht mag, sind auch sie für seine Arbeit wichtig: „An Geburtstagen, habe ich das Gefühl, sind die Menschen am ehesten bereit, jemanden zu empfangen.“ Der neue Pfarrer ist erst ein paar Tage im Amt und habe nicht nur einmal erfahren, was im Pfarrbereich Klein Schwechten „der Seele Sorge macht“.

Welchen ersten Eindruck gibt es noch? „Die Verwaltungsarbeit funktioniert anscheinend sehr gut hier“, sagt Michael Nolte. Die Familie fühle sich willkommen in Klein Schwechten, viele Menschen kamen zum Willkommensbesuch ins Pfarrhaus. Seinen offiziellen Einführungsgottesdienst hält Michael Nolte am Sonntag, 24. Januar, ab 14 Uhr in der Eichstedter Kirche.