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Wirtschaft Chinesin investiert drei Millionen Euro

Mit drei Millionen Euro soll die erste Stufe für Entwicklung und Produktion von Überspannungsschutz aufgezogen werden.

20.03.2016, 05:00

Magdeburg l Mit Geschäftsräumen ist die Magdeburger Jan Bilin GmbH bereits seit Monaten in der Landeshauptstadt aktiv. Jetzt hat die Investorin Ping Lin gemeinsam mit Vertretern der Stadt und Geschäftsführer Jörg Müller den Weg für den nächsten Schritt ihres Unternehmens frei gemacht: Beim Notar ist der Vertrag über den Kauf eines Grundstücks mit einer Fläche von 10 000 Quadratmetern am Gewerbegebiet Ölmühle unterzeichnet worden.

Bei ihrem Besuch in Magdeburg sagt sie: „Im ersten Schritt möchten wir jetzt eine Produktion für Überspannungs-technik aufbauen, in der rund 15 Mitarbeiter eine Beschäftigung finden.“ In diesen ersten Schritt fließen drei Millionen Euro. Geschäftsführer Jörg Müller sagt: „Wir entwickeln unsere Produkte so, dass sie sowohl in Handarbeit als auch vollautomatisch hergestellt werden können.“ Das macht auch klar, in welche Richtung die Investition geht: „Wir wollen hier vor allem eine eigene Entwicklung aufbauen und mit den Produkten dann in die Region vordringen.“

Bislang haben im Überspannungsschutz Erzeuger aus Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland das Sagen. Von der Region aus sollen die Magdeburger Produkte in der ganzen Welt Abnehmer finden. Ping Lin sagt: „Natürlich ist China für uns ein besonders wichtiger Markt.“ Dort möchte das Unternehmen nicht zuletzt mit dem guten Ruf der Erzeugnisse aus Deutschland punkten. Daneben sollen aber auch Interessenten in anderen Ländern gefunden werden. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Magdeburger auf internationalen Messen unterwegs sind: diese Woche bei der „Light and Building“ in Frankfurt, bald dann auch bei der Hannover-Messe.

Ping Lin hat in der Millionenmetropole Nanjing im Osten Chinas selbst an der Entwicklung neuer Technik für den Überspannungsschutz gearbeitet. Sie sagt: „Dieses Thema war für die Netzwerke in dem Forschungsinstitut, in dem ich gearbeitet habe, immer ein besonders wichtiges Thema. Es lag nahe, eigene Ideen zu entwickeln.“ Inzwischen hat sie sich selbstständig gemacht und ein eigenes Unternehmen in ihrer chinesischen Heimat aufgebaut.

Doch was bewegt eine Entwicklerin aus einer Drei-Millionen-Einwohner-Metropole, ausgerechnet nach Magdeburg zu kommen? Sie sagt: „Ich habe mich hier in Magdeburg gleich willkommen gefühlt.“ Ganz wichtig: Hier gab es mit Gundula Henkel eine Ansprechpartnerin, die ihre Muttersprache spricht.

Nicht allein mit einem noch in der Ferne liegenden weiteren Investitionsschritt könnte der Kauf des Grundstücks an der Ölmühle der Auftakt zu mehr sein. Jörg Müller sagt: „Wir hätten in unserer Nähe gern auch eine Firma, die sich mit der Messtechnik für unseren Bereich befasst. Auch hier wäre Forschung und Entwicklung ein wichtiges Thema.“ Einen Partner hat das junge Magdeburger Unternehmen mit chinesischen Wurzeln diesbezüglich schon an der Hand: Die Hochschule Magdeburg-Stendal, die über ein Labor zur Hochspannungstechnik verfügt, ist bereits jetzt mit im Boot für die Entwicklung von neuen Produkten für den weltweiten Markt, berichtet der Geschäftsführer.