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Denkmalschutz Spezialkur für Magdeburger Inschriften

Lutz Kaufmann restauriert Tafeln an Denkmälern in Magdeburg. Er bekleidet damit ein Ehrenamt der besonderen Art.

06.02.2018, 16:00

Magdeburg l Er hat es schon wieder getan: Lutz Kaufmann, ehrenamtlicher Retter von verwitterten Denkmalinschriften in Magdeburg, hat an weiteren Schriftzügen Hand bzw. Pinsel angelegt. „Der Gedenkstein zur Erinnerung an die Magdeburger Gartenbauausstellung im damaligen Luisengarten, heute Geschwister-Scholl-Park, ist von ihm so restauriert worden, dass die Inschrift wieder vollständig gelesen werden kann“, freut sich der Alte Neustädter Stadtteilchronist Helmut Mittank.

Nachdem er in der Volksstimme von den vorigen Einsätzen von Lutz Kaufmann im Biederitzer Busch und am Neustädter Bahnhof gelesen hatte, hatte er per Leserbief angeregt, doch ebenjene Tafel im Schollpark auch einmal anzugehen. L. K., wie der Senior seine restaurierten Werke signiert, hatte sich nicht lange bitten lassen und flugs zum Pinsel gegriffen.

Und nicht nur das: Auch den zweiten Hinweis von Helmut Mittank hat Kaufmann längst umgesetzt. Auch die Inschrift am Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Neustädter Friedhof sowie einen Schriftzug an dessen Eingang hat er bereits seiner Spezialkur unterzogen. Auf dem Denkmal sind nun wieder alle 24 Namen der gefallenen Mitglieder des Turn- und Sportvereins (TuS) Neustadt zu lesen, wie Mittank berichtet.

„Was Lutz Kaufmann bisher getan hat, verdient die allerbeste Anerkennung meinerseits, aber sicher sind auch viele geschichtsinteressierte Leute voller Lob über diese freizeitliche, unbezahlte Arbeit“, erklärt er.

Und der so Geehrte? Der plant bereits die nächsten Einsätze. So ist auch Magdeburgs früherer Oberbürgermeister Willi Polte auf Lutz Kaufmanns Künste aufmerksam geworden. Er will mit ihm eine Gedenktafel in seinem Geburtsort Niegripp zwecks Schönheitsbehandlung in Augenschein nehmen.

Und das Kriegerdenkmal auf dem Hügel am Fürstenwall hat sich Lutz Kaufmann ebenfalls genauer angeschaut – quasi unter den Augen des benachbarten Ministerpräsidenten, wie er lachend erklärt.