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Kia Sportage: Mit Tigernase gegen den Tiguan

Kia will es wissen: Kurz vor dem neuen VW Tiguan schicken die Koreaner die vierte Auflage ihres Sportage ins Rennen. Mit leidenschaftlichem Design und innovativer Ausstattung kann der Frischling aus Fernost dem erfolgreichsten Geländewagen im Land tatsächlich am Zeug flicken.

10.02.2016, 04:00
Innen besticht der Kia Sportage durch praktisches Design. Foto: Kia
Innen besticht der Kia Sportage durch praktisches Design. Foto: Kia dpa

Berlin (dpa-infocom) - Er ist Umsatzbringer und Imageträger gleichermaßen. Denn kein anderes Auto verkauft Kia in Deutschland so erfolgreich wie den Sportage. Und keines steht so sehr für den Wandel vom Billiganbieter zur Designermarke wie dieser kompakte Geländewagen.

Entsprechend hoch sind die Erwartungen, wenn die Koreaner in diesen Tagen zu Preisen ab 19 990 Euro die vierte Generation des Bestsellers an den Start bringen.

Ein Design wie ein Sportwagen

Nur kurz vor der Premiere des Segmentführers VW Tiguan setzt Kia dabei einmal mehr auf die Außenwirkung. Der Sportage bekommt deshalb ein ebenso markantes wie muskulöses Design, das viele Konkurrenten ziemlich blass aussehen lässt. Die mit dem Kühlergrill angedeutete Tigernase steht stolz im Wind.

Die hoch gesetzten Scheinwerfer und die stark konturierte Motorhaube erinnern eher an Sport- als an Geländewagen. Die schmalen Rückleuchten machen auch die Kehrseite unverwechselbar. Dagegen wirkt das aufgeräumte Innenleben bei aller Finesse fast schon brav und bieder.

Mehr Freiheiten für Knie und Kopf

Aber der Sportage hat nicht nur eine neue Form, sondern auch ein neues Format: Er steht auf einer größeren Plattform, hat drei Zentimeter mehr Radstand und ist vier Zentimeter länger. Außen sieht man das nur im direkten Vergleich. Aber innen spürt man das Wachstum sofort. Der Geländewagen bietet mehr Platz auf allen Plätzen und deshalb selbst im Fond merklich mehr Freiheiten für Knie und Kopf.

Außen modisch, innen praktisch

Zwar hat Kia bei diesem Sport in SUV besonders heraus gearbeitet. Nicht umsonst gibt es zum dynamischen Design erstmals eine weiter geschärfte GT-Variante. Außerdem sind das Fahrwerk straffer und die Lenkung präziser. Doch für den Einsatz an der Familienfront haben die Koreaner das Utility nicht vergessen. Der neue Sportage ist deshalb auch ein nützlicheres Auto geworden.

Das Gepäckabteil hat zum Beispiel deutlich zugelegt. Es misst jetzt je nach Stellung der in der Neigung variablen Rücklehne zwischen 503 und 1492 Litern und bietet ein Staufach im Unterboden. Dazu gibt es reichlich Ablagen für allerlei Kleinkram, eine Heckklappe mit Fußgestensteuerung und pfiffige Details wie USB-Ladebuchsen für Hinterbänkler.

Segment-Premieren bei der Wunschausstattung

Kia bietet zahlreiche Extras von der Sitzbelüftung bis zur Notbremsautomatik mit Fußgängererkennung, die man bei der Konkurrenz vergebens sucht. Außerdem an Bord: Ein ordentliches Infotainment-System samt Navigation mit sieben Jahren kostenlosen Updates, eine Rundum-Überwachung mit Video-Kameras oder eine Elektronik, die Abstand und Spurführung überwacht.

Wenig Innovation unter der Haube

So innovativ sich die Koreaner bei Auftritt und Ausstattung geben, so konventionell ist der Antrieb des Sportage: Die Hybridvariante ist bislang nicht viel mehr als ein gut geschürtes Gerücht und die Motoren kennt man bis auf einen 1,6-Liter großen Turbo-Benzin-Direkteinspritzer mit 130 kW/177 PS und Doppelkupplung schon vom Vorgänger. Genau wie den Allradantrieb und die Automatik.

Diesel mit viel Bums und wenig Puste

An der Spitze steht dabei ein 2,0 Liter großer Diesel, der nach ein bisschen Feinschliff 136 kW/185 PS leistet und mit 400 Nm zu Werke geht. Der Motor hat zwar einen kräftigen Antritt, beschleunigt den Sportage in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 und schafft bei Vollgas 201 km/h. Aber er wirkt bei höheren Drehzahlen unangenehm laut und passt damit weder zur gedämpften Stille an Bord, noch zum sportlichen Anspruch des Sportage.

Und selbst wenn man ihm Allradantrieb und Automatik nachsieht, ist er mit einem Normverbrauch von 6,3 Litern (CO2-Ausstoß 166 g/km) nicht der Sparsamste im Segment.

Preisgesenktes Lock-Angebot

Obwohl Kia seine Autos schon lange nicht mehr allein über den Preis verkaufen will, haben die Koreaner beim Basismodell sogar noch einmal 600 Euro gestrichen und den Wagen so unter 20 000 Euro gedrückt. Allerdings ist das nicht viel mehr als ein Lockangebot, das nur mager ausgestattet ist und kaum Möglichkeiten zur Aufrüstung bietet.

Wer ein vernünftiges Auto fahren und von den ganzen Neuerungen profitieren möchte, hat schnell eine Drei an erster Stelle. Auch in dieser Disziplin ist der Sportage dem Tiguan näher als man glaubt.

Fazit: Oben auf beim Ritt auf der SUV-Welle

Er sieht gut aus, fährt ordentlich, hat reichlich Platz und bietet mehr Ausstattung als viele andere - selbst wenn der neue Sportage längst kein Schnäppchen mehr ist, macht er damit eine gute Figur und muss sich auch hinter Modellen wie dem neuen VW Tiguan nicht verstecken. Im dichten Feld der kompakten Geländewagen schwimmt Kia so nicht nur mit, sondern ist beim Ritt auf der SUV-Welle obenauf.

Datenblatt: Kia Sportage 2.0 CRDi 185 AWDAutomatikMotor und Antrieb

Maße und Gewichte

Fahrdaten

Kosten

Wichtige Serienausstattung

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

Turbo-Benzin-Direkteinspritzer und Allradantrieb stammen noch vom Vorgänger. Foto: Kia
Turbo-Benzin-Direkteinspritzer und Allradantrieb stammen noch vom Vorgänger. Foto: Kia
dpa
Der Motor beschleunigt in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 und kann 201 km/h schaffen. Foto: Kia
Der Motor beschleunigt in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 und kann 201 km/h schaffen. Foto: Kia
dpa
Der neue Sportage von Kia kann sich sehen lassen. Foto: Kia
Der neue Sportage von Kia kann sich sehen lassen. Foto: Kia
dpa