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Schrubben hilft nicht Kalk in Küche und Bad braucht milde Säure

Man kann nach jedem Duschen die Wanne ausreiben. Dann entsteht kein Kalk - aber wer hat darauf schon Lust? Dann muss man aber eben hartnäckige weiße Flecken in Bad und Küche putzen. Das geht am einfachsten mit milder Säure. Ein paar Tipps von Profis.

Von Katja Fischer, dpa 24.10.2016, 04:03
Bei Kalkflecken auf Fliesen sollte man nicht zu besonders aggressiven Mitteln greifen: Zu starke oder falsche Reiniger können sogar dem Oberflächenbelag schaden. Foto: Silvia Marks
Bei Kalkflecken auf Fliesen sollte man nicht zu besonders aggressiven Mitteln greifen: Zu starke oder falsche Reiniger können sogar dem Oberflächenbelag schaden. Foto: Silvia Marks dpa-tmn

Bonn (dpa/tmn) - Kalk kann im Haushalt ein Ärgernis sein. Er setzt sich an Wasserkochern und Kaffeemaschinen ab, überzieht Fliesen, Duschwände und Armaturen mit einem weißlich-grauen Schleier. Je härter das Wasser, desto kalkhaltiger ist es, erklärt Elke Wieczorek vom DHB-Netzwerk Haushalt in Bonn.

Und umso häufiger muss folglich geputzt und entkalkt werden. Wie geht das am einfachsten? An Duschwänden sitzt der Kalk oft besonders hartnäckig. Mit normalem Reiniger und heftigem Schrubben ist ihm nicht beizukommen. Bei besonders kalkhaltigem Wasser reicht ein neutraler Grundreiniger mit einem pH-Wert von sieben nicht mehr aus, erklärt Jens J. Wischmann von der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft. Dann braucht es ein Produkt auf Basis organischer Säuren mit pH-Wert zwischen eins und vier. Aber was Kalkstein angreift, kann auch anderen Materialien gefährlich werden, zum Beispiel dem Marmor des Waschtischs und auch Aluminium, Lacken und Kunststoffen.

Für starke Verkalkungen eignen sich Gels und Schaumreiniger besonders gut, weil sie auch an schrägen Oberflächen haften und so länger wirken können. Allerdings darf die Einwirkzeit auch nicht zu lang sein, betont Wischmann. Kurz vor dem Eintrocknen sollte das Mittel abgewaschen werden, um das darunterliegende Material zu schonen.

Für empfindliche Oberflächen wie Armaturen taugen Sanitärreiniger, die nicht zu viel Säure haben und deshalb milder sind. Darin dürfen weder Salz-, Essig- oder Ameisensäure enthalten sein - sonst verlieren die Armaturen schnell ihren Glanz. Letztlich hilft aber am besten ein ganz einfacher Tipp: Direkt das Wasser abwischen und trocknen, sagt Wischmann. Sollten sich dennoch Kalkspuren finden, hilft auch hier ein milder Sanitärreiniger.

Für die Reinigung von Fliesen in Bad, Küche und auf dem Boden gilt grundsätzlich das Motto: Weniger ist mehr. Selbst stärkere alltägliche Verschmutzungen lösen sich in der Regel mit einem Neutralreiniger. Schärfere Reinigungsmittel führen nur selten schneller zum Ziel, betont Jens Fellhauer, Geschäftsführer beim Bundesverband Keramische Fliesen in Berlin. Im Gegenteil: Zu starke oder falsche Reiniger können sogar dem Oberflächenbelag schaden.

Entstehen trotz regelmäßiger Reinigung Kalkbeläge auf keramischen Fliesen, lassen sie sich einfach und ökologisch mit sauren Reinigern oder Essig entfernen. Dazu gibt man einfach etwas verdünnten Essig auf die Flecken und lässt ihn eine gewisse Zeit einwirken, rät Fellhauer. Anschließend die verkalkten Bereiche gründlich mit Wasser abspülen und dann trockenwischen. Bei hartnäckiger Verkalkung kann der Essig auch unverdünnt eingesetzt oder alternativ ein im Fachhandel erhältlicher Spezialreiniger verwendet werden.

Die Fugen sollten bei dieser Prozedur allerdings ausgespart werden, da die Säure Zement und Kalk auf Dauer porös macht, warnt Fellhauer. Er empfiehlt, die Fugen vor dem Einsatz säurehaltiger Reinigungsmittel gut mit Wasser zu nässen. Das verhindert, dass die trockenen Fugen das Reinigungsmittel aufsaugen.

Bei Kalkflecken an Armaturen taugen Sanitärreiniger, die nicht zu viel Säure haben und deshalb milder sind. Foto: Silvia Marks
Bei Kalkflecken an Armaturen taugen Sanitärreiniger, die nicht zu viel Säure haben und deshalb milder sind. Foto: Silvia Marks
dpa-tmn
Kalk im Wasserkocher lässt sich mit Zitronensäure entfernen. Foto: Andrea Warnecke
Kalk im Wasserkocher lässt sich mit Zitronensäure entfernen. Foto: Andrea Warnecke
dpa-tmn