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Ära vor dem Ende: Barça im freien Fall - Real siegt

09.03.2014, 14:21

Madrid - Der FC Barcelona ist vor dem wichtigen Champions-League-Rückspiel gegen Manchester City in die schlimmste Krise der vergangenen Jahre geschlittert.

Das ebenso blamable wie sensationelle 0:1 von Weltfußballer Lionel Messi & Co. bei Abstiegskandidat Real Valladolid läutet nach Meinung vieler Medien sogar das endgültige Ende einer Ära ein. "Das blau-rote Licht geht aus", schrieb das Sportblatt "As". Äußerst hart kritisierte die in Barcelona erscheinende Zeitung "Sport" die Einstellung der Katalanen: "Die Profis verspielen den Titel ... und wir schämen uns", wurde groß auf Seite eins verkündet.

Theoretisch ist in der Primera División die Titelverteidigung noch allemal drin - auch wenn Atlético Madrid durch ein 2:0 bei Celta de Vigo Barça in der 27. Runde auf den ungewohnten dritten Platz verdrängte und Tabellenführer Real Madrid mit einem 3:0-Heimsieg gegen UD Levante auf vier Zähler davonzog.

Trainer Gerardo Martino räumte nach dem Abpfiff ein, seine Schützlinge hätten "ideenlos" agiert. An der Einstellung habe es aber nicht gelegen, beteuerte er. Man werde im Kampf um den Titel nicht das Handtuch werfen, so lange man Chancen habe. Nun werde man aber in zwei Wochen beim "Clásico" bei Real Madrid im Bernabéu erst recht gewinnen müssen.

Mit der Leistung von Valladolid mutet dieses Vorhaben allerdings utopisch an. Nach dem Gegentreffer durch den Italiener Fausto Rossi ("Unglaublich, dass wir gewonnen haben") in der 17. Minute hatten die Gäste vor 23 000 Zuschauern im Stadion José Zorilla noch viel Zeit, das Ergebnis zu korrigieren. Doch die Stars um Messi, Brasiliens junge WM-Hoffnung Neymar, Mittelfeldroutinier Xavi, Pedro und Cesc Fábregas erarbeiteten sich nur wenigen Chancen, die dann zumeist auch kläglich vergeben wurden. Die Medien zeigten am Sonntag keine Gnade: "Jämmerlich", "chaotisch", "machtlos" hieß es überall.

In der Liga holte Barcelona zuletzt nur 14 von 27 möglichen Punkten. Stürmer Pedro widersprach Coach Martino ganz offen. Man müsse doch an der Einstellung arbeiten, meinte der 26-Jährige selbstkritisch. Am Samstag hätten die Profis von Valladolid "intensiver, mit mehr Einsatz gespielt." Auch der Sturm steht am Pranger. Neymar glänzt nur im brasilianischen Trikot, Messi konnte nach seiner Muskelverletzung nicht an die alte Form anknüpfen. Beim Länderspiel seiner Argentinier in Rumänien hatte er sich am Mittwoch auf dem Platz übergeben müssen. Martino ist ratlos. "Er hat Spezialisten aufgesucht, wir wissen aber noch nicht, was er hat."

Vor dem Hintergrund all dieser Probleme macht sich Xavi nicht nur Sorgen um die Meisterschaft. Das Weiterkommen in der Champions League sei nach dem 2:0-Auswärtssieg in Manchester auch noch längst nicht unter Dach und Fach, warnte er. "Wir werden versuchen, bis Mittwoch den Chip im Kopf zu wechseln und uns von dieser schmerzhaften Niederlage zu erholen", sagte er leise. Seine besorgte Miene verriet, dass das alles andere als leicht sein wird.