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Angst im Gepäck: BVB und Bremen auf heikler Pokalreise

28.10.2014, 07:23
Dortmund muss die Angst vor dem «Nicht-Gewinnen» im Millerntorstadion bezwingen. Foto: Angelika Warmuth
Dortmund muss die Angst vor dem «Nicht-Gewinnen» im Millerntorstadion bezwingen. Foto: Angelika Warmuth dpa

Berlin - Der DFB-Pokal soll für die beiden größten Sorgenkinder der Fußball-Bundesliga als Therapieversuch herhalten: Die kriselnden Clubs Borussia Dortmund und Werder Bremen treten bei vermeintlich schwächeren Gegnern an.

Die Trainer klingen vor den Begegnungen trotzdem ziemlich kleinlaut. "Die Angst vor dem Nicht-Gewinnen ist bei uns sicher da", sagte BVB-Coach Jürgen Klopp vor der Partie am Dienstag beim Zweitligisten St. Pauli. "Unsere Aufgabe ist es nun, ein positives Selbstbild zu bewahren." In der Liga steht Dortmund auf Platz 15 - die größte sportliche Krise seit Klopps Amtsantritt.

Der Kultclub aus Hamburg steht in Liga zwei auf einem Abstiegsrang, ist aber dennoch hoffnungsfroh: "Wir alle wissen, was man als Underdog am Millerntor schaffen kann, deshalb sollten wir uns auf die Partie freuen", sagte St. Paulis Trainer Thomas Meggle. 2006 kam der Club als Regionalligist sogar ins Halbfinale. Die Partie sei für alle ein Highlight: "Wann spielst du schon mal gegen die aktuellen Weltmeister?"

Für den SV Werder Bremen ist die Partie beim Drittligisten Chemnitzer FC ebenfalls eine richtungsweisende - wieder einmal. Es ist die erste nach der Entlassung von Robin Dutt. Die Sachsen stehen in der dritten Liga auf dem vierten Platz - und haben in der ersten Runde in Mainz 05 bereits einen Bundesligisten rausgeworfen. "Das ist wie ein Angstgegner, weil jeder erwartet, dass wir hoch gewinnen", sagte Werders neuer Coach Viktor Skripnik. "Ich erwarte, dass meine Jungs mit breiter Brust auf den Platz gehen."

Daneben stehen am Dienstag die klassischen Pokalduelle Klein gegen Groß an: Hauptstadtclub Hertha BSC, der in der Bundesliga auf dem 13. Platz herumdümpelt, tritt an beim Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Zweitligist Karlsruher SC muss bei den Kickers Offenbach ran - einem von drei Viertligisten im Wettbewerb und seit 14 Pflichtspielen ungeschlagener Tabellenführer der Regionalliga Südwest. "Wir hoffen nicht nur auf eine Chance, wir sind auch davon überzeugt, dass wir eine haben", sagte Mittelfeldspieler Jan Biggel.

Zweitligist VfR Aalen empfängt den Erstliga-Siebten Hannover 96, der am Wochenende gegen Dortmund den ersten Auswärtssieg der Saison feierte. Die Niedersachsen müssen auf Abwehrspieler Marius Stankevicius verzichten (Muskelfaserriss), Mittelfeldspieler Manuel Schmiedebach reist aus privaten Gründen nicht mit (alle 19 Uhr).

In den späteren Dienstagspartien wird der 1. FC Köln, der am Freitagabend Dutts Aus in Bremen besiegelte, vom Drittligisten MSV Duisburg herausgefordert. "Für uns ist das ein Sahnespiel, für das wir alles rausholen werden", sagte MSV-Keeper Michael Ratajczak. Im Zweitliga-Duell erwartet der 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg die verletzungsgeschwächte SpVgg Greuther Fürth. Fürth hat sich am Wochenende vom FSV Frankfurt 2:5 abfertigen lassen und hofft nach der ersten Heimniederlage auf Wiedergutmachung: "Wir wissen, dass wir ein sehr konfuses Spiel abgeliefert haben", sagte Trainer Frank Kramer. "Mir taten die Zuschauer leid."

Drittligist Dynamo Dresden, der aus den vergangenen fünf Spielen sieben Punkte geholt, aber nur drei Tore geschossen hat, hat Heimrecht gegen den VfL Bochum (alle 20.30 Uhr). Zweitligist Bochum hat seit fünf Spieltagen nicht mehr gewonnen, finanziell kriselt es ebenfalls. Der Einzug ins Achtelfinale bringt 527 000 Euro als Prämie - finanzielle Unterstützung, auf die nicht nur die unterklassigen Clubs hoffen.