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Keine Selbstdiagnosen bei Verdacht auf Laktose-Intoleranz

05.03.2014, 14:17

Bonn - Wer nach dem Essen ständig Magengrummeln hat, leidet womöglich an Laktose-Intoleranz. Dann ist es sinnvoll, einen Arzt zurate zu ziehen. Wer jedoch einfach Tabletten schluckt oder alle Milchprodukte vom Speiseplan streicht, tut sich keinen Gefallen.

Bei Verdacht auf Laktose-Intoleranz sollten Betroffene mit ihrem Arzt sprechen. Eigenmächtig Tabletten zu schlucken oder auf Milchprodukte zu verzichten, ist dagegen nicht ratsam, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die Einnahme von Laktase-Tabletten, die das Spalten des Milchzuckers übernehmen, ist zwar nicht schädlich, aber nur für Menschen mit einer diagnostizierten Laktoseintoleranz sinnvoll.

Sicherheitshalber ganz auf Milchprodukte zu verzichten, ist ebenfalls keine gute Lösung. "Man sollte seinen Speiseplan nicht unnötig einschränken", sagt Restemeyer. Denn dadurch geht dem Körper ein wichtiger Kalziumlieferant verloren.

Bei einer Laktose-Intoleranz wird der Milchzucker im Darm nicht richtig gespalten, weil das dafür zuständige Enzym Laktase ganz fehlt oder nur in geringer Menge vorhanden ist. Die Laktose wird stattdessen von Bakterien gespalten - das kann Bauchweh, Durchfall, Blähungen und Magenkrämpfe verursachen.

Mit einem Wasserstoff-Atemtest kann ein Arzt überprüfen, ob jemand laktoseintolerant ist. Bei dem Test wird Milchzucker in Wasser aufgelöst und dem Patienten verabreicht. Ist der im Atem gemessene Anteil an Wasserstoff hoch, weist das auf eine Laktose-Intoleranz hin. Nicht immer müssen Betroffene in diesem Fall komplett auf Milch und Milchprodukte verzichten.

Hartkäse- oder Schnittkäsesorten können sie essen. Denn diese Käse sind lange gereift, und je länger ein Käse reift, desto weniger Laktose enthält er. Bei der Reifung wird der Milchzucker allmählich in Milchsäure umgewandelt.