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Vorsicht: Anleger sollten nicht allen Trends hinterherlaufen

07.08.2014, 11:20

Stuttgart - China, Brasilien, Afrika oder Arabien - immer wieder suchen Finanzexperten nach Märkten mit guten Zukunftsaussichten. Allerdings sollten Anleger in puncto Modethemen Vorsicht walten lassen. Nicht jeder Trend wird den Erwartungen gerecht.

Finanzexperten sind stets auf der Suche nach neuen Trends. Doch Vorsicht: "Besondere Konjunktur haben Modethemen meist erst, wenn bestimmte Märkte schon eine ganze Weile gut gelaufen sind", hat Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart beobachtet. Die Folge: "Die Masse der Anleger steigt erst am Ende eines großen Trends ein, wenn der Zug eigentlich schon abgefahren ist."

Ein Beispiel: "Eine große deutsche Bank brachte vor einigen Jahren ein Zertifikat heraus, welches die Entwicklung einiger Aktien aus Dubai abbildete", sagt der Finanzexperte. Zu dieser Zeit galten die Vereinigten Arabischen Emirate als aussichtsreich, und die Börse Dubais gehörte nach einem Kursplus binnen Jahresfrist in Höhe von 190 Prozent zu den Spitzenreitern im Jahr 2005.

Anleger, die dieses Zertifikat bei seiner Herausgabe gekauft haben, hat es bisher wenig Freude bereitet. Denn seitdem ist der Kurs teils kräftig gesunken. "Der Ausgabepreis ist seitdem nicht mehr erreicht worden." Der derzeitige Wert liege bei der Hälfte des damaligen Preises. Zum Vergleich: Mit einer Anlage in weltweite Aktien oder den deutschen Aktienindex DAX konnten Anleger hingegen ordentliche Kursgewinne einfahren.

Anleger sollten daher bei Modethemen skeptisch bleiben. "Lassen Sie sich am besten überhaupt nicht von solchen Berichten beeinflussen", rät Nauhauser. Oft seien in diesem Zusammenhang angebotene Finanzprodukte zudem teurer. "Ob Sie damit Gewinn erzielen, ist pure Glückssache, und die Chancen stehen hierbei sogar schlechter als im Casino." Besser ist es, wenn Anleger an ihren langfristigen Zielen festhalten und die Risiken streuen, statt auf einzelne angesagte Finanzprodukte zu setzen.

"Außerdem ist ein häufiger Kauf und Verkauf nach Stimmung unnötig teuer", sagt Nauhauser. Wer Modetrends nachläuft, verliere dabei auf Dauer Geld. "Gewinner ist dann nur die Bank, die ständig neue Provisionen abgreift."