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Brahms-Festival Musikalischer Gruß zum Abschied

Das 9. Johannes-Brahms-Chorfestival ist vorbei. Mit einer Preisverleihung samt Party und einem Konzert verabschiedeten sich die Chöre.

Von Theo Weisenburger 20.07.2015, 01:01

Wernigerode l Vier Tage lang stand die bunte Stadt am Harz ganz im Zeichen der Chormusik. Am Sonntagmittag kehrte wieder Ruhe ein, die Sängerinnen und Sänger aus vier Kontinenten verabschiedeten sich wieder von Wernigerode - aber nicht, ohne vorher in der vollbesetzten Stadtfeld-Turnhalle ihren Gastgebern nochmals einen musikalischen Gruß zu entbieten.

„Sensationell“ nannte Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) dieses Abschlusskonzert. Und noch mehr: Das ganze Festival sei „ein ganz fester Bestandteil des kulturellen Lebens“ und aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Vor allem das internationale Flair beeindrucke immer wieder und zeige, dass Musik die Menschen verbinde. „Wir werden alles dafür tun, dass das Festival in Wernigerode bleibt.“

Ralf Eisenbeiß muss er nicht lange überzeugen. Eisenbeiß ist künstlerischer Direktor des Vereins Interkultur, der in Wernigerode und vielen anderen Städten das Chorfestival organisiert. Er plant bereits das nächste, das zehnte Chorfestival im Harz. Dieses Jubiläum soll ein ganz besonderes Fest werden, die Vorbereitungen werden schon in diesem Herbst beginnen.

Wenn auch dieses Jahr nicht so viele Gold-Diplome vergeben wurden wie in der Vergangenheit, so bescheinigte Eisenbeiß dem Johannes-Brahms-Chorfestival doch ein „hohes gesangliches Niveau mit ausgezeichneten Chören“.

Aber ähnlich wie zuvor Gaffert stellte Eisenbeiß das völkerverbindende Element dieser Veranstaltung in den Vordergrund. Solch ein Fest könne die Welt zwar nicht aus den Angeln heben. „Aber wenn Menschen zusammen singen, ist das ein Zeichen.“

Am Festival in Wernigerode haben insgsamt 32 Chöre mit 1200 Sängerinnen und Sängern aus elf Nationen teilgenommen. Zwei Chöre, die eigentlich kommen wollten, hatten wieder absagen müssen: Ein Chor aus Südafrika konnte wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht anreisen, einem Chor aus Sierra Leone wurde das Einreisevisum verweigert. Diesem Schicksal entging der Mountain Top Chorale aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos nur knapp. Deren Visum-Erteilung durch die deutsche Botschaft zog sich so lange hin, dass der Chor die Eröffnungsparade am Donnerstag verpasste.