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Freunde aus Kindheitstagen Harper Lee über Truman Capote: Ein notorischer Lügner

Sie waren Nachbarskinder, wurden enge Freunde und später berühmte Schriftsteller - die publikumsscheue Harper Lee und der extrovertierte Truman Capote. Als sich der erste Erfolg einstellte, wurde ihre Beziehung immer schwieriger.

30.04.2017, 11:02

New York (dpa) - Ein Jahr nach Harper Lees Tod enthüllt ein neues Buch, was die Pulitzer-Preisträgerin ("Wer die Nachtigall stört") von ihrem Kindheitsfreund und späteren Kollegen Truman Capote hielt.

"Sein notorisches Lügen lief etwa so ab", schrieb Lee 2006 an den Historiker Wayne Flynt, "wenn Du ihn gefragt hättest, ob er schon wüßte, dass JFK (John F. Kennedy) erschossen wurde, hätte er (Capote) geantwortet: 'Ja, und ich saß am Steuer des Autos, in dem es geschah'."

Lees Zitat aus einem ihrer vielen Briefe an Flynt ist in dessen Buch "Mockingbird Songs: My Friendship with Harper Lee" zu lesen. Es erscheint in der kommenden Woche im US-Handel, wie die "New York Times" am Samstag ankündigte. 

Flynt und Lee waren etwa 25 Jahre bis zum Tod der publikumsscheuen Autorin befreundet. Dagegen endete Lees Verbindung zu ihrem Freund aus Kindheitstagen laut Flynt durch Capotes Eifersucht auf den Erfolg von Lees Roman "Wer die Nachtigall stört". Das Buch über die Rassenprobleme in den 1930er Jahren im Süden der USA machte Lee über Nacht berühmt, beendete aber auch ihre schriftstellerische Karriere.

Capote schrieb unter anderen "Kaltblütig" und "Die Glasharfe", machte sich aber auch mit Drehbüchern und Filmen einen Namen. 

Wayne Flynts Buch

New York Times