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Kriminalroman Die Seidendiebe: Wirtschaftsspionage im alten China

Er hat Sachbücher über die Neandertaler und Alexander den Großen geschrieben, aber Dirk Husemann hat auch Spaß an der Belletristik.

21.09.2016, 13:46

Köln (dpa) - Wirtschaftsspionage ist kein Phänomen unserer Zeit, sondern hat es auch schon in der Antike gegeben. In Dirk Husemanns historischem Roman Die Seidendiebe schickt der byzantinische Kaiser Justinian im Jahr 552 Taurus und Olympiodorus als Spione über die Seidenstraße nach China, um dort das Geheimnis der Seidenproduktion zu stehlen.

Die beiden Agenten machen sich auf den lebensgefährlichen Weg und schaffen es tatsächlich, Seidenraupen an sich zu bringen. Auf dem Rückweg jedoch sehen sie sich einer gnadenlosen Verfolgung ausgesetzt.

Dirk Husemann hat sich auf ein sehr interessantes, weil historisch wenig bekanntes Thema festgelegt. Leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Die Dramaturgie erscheint holprig, die Figuren sind farblos. Unglaubwürdig ist auch, wie selbstverständlich sich die Europäer in einem für sie völlig unbekanntem Terrain bewegen.

Asien war für Europäer damals Terra Incognita, ein Ort voller Wunder und Magie mit rätselhaften Wesen. Das Staunen über das Eintauchen in diese ferne Welt kommt völlig zu kurz.

- Dirk Husemann: Die Seidendiebe. Bastei Lübbe Verlag, Köln, 432 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-404-17381-5