1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Buch
  6. >
  7. Ein Tag mit Karl: Vater-Sohn-Roman "Zuckersand"

Fotoalbum in Buchstaben Ein Tag mit Karl: Vater-Sohn-Roman "Zuckersand"

Ein Zweijähriger erkundet die Welt - und der Ich-Erzähler blickt mit ihm durch Kinderaugen.

28.03.2017, 15:39

Berlin (dpa) - Wenn der Spielplatz zur Backstube wird, rieselt am Ende Zuckersand über die Kuchenförmchen. Im neuen Roman von Jochen Schmidt geht Karl, zwei Jahre alt, mit seinem Vater im Alltag auf Erkundungstour. Wie für den Kleinen alles neu ist, ändert sich für den Ich-Erzähler durch die Kinderaugen auch sein Blick.

In "Zuckersand" erzählt der Vater mit immenser Leidenschaft und begeisterter Beobachtung vom täglichen Kreislauf - etwa von Tätigkeiten, "die mir schon lange lästig sind, für ihn sind sie noch Spiel, das Erwachsene gerne für sich reservieren würden, weshalb er unbedingt mitmachen will". Und so wuchtet Karl die Einkäufe aufs Kassenband. Es sei eine "Liebesgeschichte mit Kind", sagt Schmidt im WDR-Interview, und fügt hinzu, dass sie inspiriert sei seinen Erfahrungen als Vater.

Dem 46-jährigen Berliner gelingt ein feines Bild über einen Tag im Leben einer kleinen Familie. Ein Fotoalbum aus Buchstaben. "Deshalb schreibe ich ja diesen Bericht", heißt es einmal, "auch wenn ich die Zeit damit nicht stoppen kann".

- Jochen Schmidt: Zuckersand, C.H. Beck, 206 Seiten, 18,00 Euro, ISBN 978-3-40670-509-0