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"Winter der Toten"Grausame Morde im kriegszerstörten München

Der amerikanische Autor John Connell lässt Officer Mason Collinsg im zerstörten Deutschland ermitteln.

22.11.2016, 14:16

München (dpa) - Auch ein halbes Jahr nach Kriegsende nehmen die Verbrechen in München kein Ende. Grauenhaft verstümmelte Leichen werden aufgefunden, bei denen der Täter religiöse Botschaften hinterlässt.

Der amerikanische Offizier Mason Collins soll den Wahnsinnigen stoppen. Der Mörder muss über chirurgische Kenntnisse verfügen. Deshalb fahndet Collins zusammen mit seinem Kollegen Vincent Wolski unter den gefangenen SS-Ärzten. Offenbar läuft ein noch in Freiheit befindlicher KZ-Arzt Amok.

John Connell hat mit "Winter der Toten" eine erstklassige Visitenkarte im Genre des historischen Romans abgegeben. Als gelernter Kameramann weiß Connell zu beobachten und Bilder in die menschliche Vorstellungskraft zu projizieren. Die große Stärke des Buches ist die Schilderung Nachkriegsdeutschlands. Das Misstrauen zwischen Siegern und Besiegten, die Versorgungsnot der Menschen und die mühsam aufrechterhaltene Ordnung in dem völlig zerstörten Land werden mit viel Empathie und ohne Schwarz-Weiß-Malerei beschrieben.

- John Connell: Winter der Toten. Goldmann Verlag, München, 512 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-442-48402-7.