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Privater Einblick Michael Wolffsohns deutschjüdische Familiengeschichte

Von eigenwilligen Familienmitgliedern, der Flucht nach Palästina und der Rolle der Juden in der Welt: Auf unterhaltsame Weise beschreibt der Historiker Michael Wolffsohn seine deutschjüdische Familiengeschichte.

11.07.2017, 15:19

München (dpa) - Jede Familiengeschichte ist Teil einer größeren Geschichte. Exemplarisch zeigt das Michael Wolffsohn in seinem Buch "Deutschjüdische Glückskinder", das der bekannte Historiker und Publizist zu seinem 70. Geburtstag vorgelegt hat.

In gewisser Weise waren die Wolffsohns typisch für jene gebildete, ökonomisch erfolgreiche jüdische Bürgerschicht, die vor dem Dritten Reich viele einflussreiche Persönlichkeiten hervorbrachte.

In Michael Wolffsohns Familie war das sein Großvater Karl, ein Filmpionier und Besitzer zahlreicher Großkinos und Varietés. Glücklich waren die Wolffsohns insofern, als ihnen rechtzeitig die Flucht nach Palästina gelang, wo sie allerdings nie Wurzeln schlugen.

Unterhaltsam, manchmal mit einem ironischen Augenzwinkern porträtiert Wolffsohn die durchaus eigenwilligen Familienmitglieder. Darüber hinaus schlägt er einen größeren Bogen: Es geht ihm auch um die Rolle der Juden im heutigen Deutschland und in der Welt. Das macht er klug, fundiert und anregend, dabei niemals dogmatisch oder belehrend.

- Michael Wolffsohn: Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 440 Seiten, 26,00 Euro, ISBN 978-3-423-28126-3.