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Intrigen und Affären Preisgekrönt: "Das Europa der Könige"

Zur Zeit des Absolutismus waren europäische Adelige eine einzige große Familie. Wer mit wem war damals weit mehr als nur Stoff für Klatschgeschichten, es war die Essenz von Herrschaft. Leonhard Horowski erzählt davon.

09.05.2017, 14:39

Reinbek (dpa) - Es müssen herrliche Zeiten gewesen sein, als der Adel noch allein bestimmen konnte, wo es lang ging. Politik wurde von Dynastien gemacht, und der europäische Adel war eine einzige große Familie.

Wer mit wem war zur Zeit des Absolutismus weit mehr als nur der Stoff für Klatschgeschichten, es war die Essenz von Herrschaft. Der Historiker Leonhard Horowski lässt in seinem Buch "Das Europa der Könige" diese untergegangene und fremde Welt wieder lebendig werden.

Das 1100 Seiten starke Werk wurde jetzt mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. In 20 Kapiteln, die zwischen 1640 und 1800 spielen, schildert Horowski die Welt des Adels an verschiedenen Höfen. Es geht ihm dabei weniger um große Geschichte - obwohl auch die vorkommt - sondern eher um Geschichten und Anekdoten hinter den prächtigen Kulissen der Paläste: Intrigen, Affären, höfische Machtspielchen und Heiratspolitik.

Das Buch ist historisch fundiert und unterhaltsam geschrieben, doch was für ein Gestrüpp an Namen und Dynastien! Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.

- Leonhard Horowski: Das Europa der Könige. Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts, Rowohlt Verlag, Reinbek, 1120 Seiten, 39,95 Euro, ISBN 978-3-498-02835-0.