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Kuriositäten Seltsame Häuser mit seltsamen Bewohnern

Architektur und rechte Winkel gehören zusammen. Es geht aber auch anders.

18.10.2016, 11:16

München (dpa) - Im südfranzösischen Tourrettes-sur-Loup stehen die Überreste eines futuristischen Architekturexperiments: Die Wohnkugeln des Antti Lovag zeugen von einer Realität gewordenen Utopie der 1970er Jahre, die dem rechten Winkel den Kampf ansagte.

Möglich wurde sie durch den Spleen eines Kapitalisten. Doch als dieser keine Lust mehr hatte, wohnte am Ende nur der Architekt selbst in seinem zerfallenden Kugelhaus. Es ist eine der Architektur-Kuriositäten, die der Journalist Niklas Maak in seinem Buch Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner beschreibt.

Es sind Häuser, Hütten und Paläste, Reihenhäuser und Beton-Ufos, die nicht unbedingt Marksteine der Architekturgeschichte sind, die aber etwas zu erzählen haben. So etwa eine Strohhütte in Mexiko, in die sich ein US-Exbanker nach dem 11. September flüchtete oder das deutsche Mehrfamilienhaus bei Kerpen im Stil eines britischen Herrensitzes, in dem heute irakische Flüchtlingsfamilien wohnen. Schade nur, dass dieses interessante Buch nicht etwas besser bebildert ist.

- Niklas Maak: Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner, Hanser Verlag, München, 276 Seiten, 20,00 Euro, ISBN 978-3-446-25289-9.