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Personalfragen Sie sind wieder da: Die Rückkehr der Diener

Früher waren Hausangestellte in gutbürgerlichen Kreisen normal, dann verschwanden sie - und jetzt kommen sie wieder, zumindest in den USA. Wie verändert dieser neue Trend die Gesellschaft?

18.10.2016, 11:03

München (dpa) - Früher gehörten Kindermädchen, Zofe oder Köchin ganz selbstverständlich zu jedem gutbürgerlichen Haushalt. Dann verschwanden die Dienstboten fast vollständig. Doch seit einiger Zeit, mit der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen, feiern sie als moderne Serviceleister ein Revival.

Besonders in den USA hat Christoph Bartmann eine ausgefeilte Servicegesellschaft erlebt, in der einem jede kleine Arbeit abgenommen wird, wenn man nur will. Sein Buch Die Rückkehr der Diener ist entsprechend von seinen amerikanischen Erfahrungen geprägt. Sie sind nicht immer eins zu eins auf Deutschland zu übertragen, doch die Tendenz ist auch hier zu erkennen.

Mit der Rückkehr der Diener entsteht ein neues Prekariat, das meist aus ärmeren Ländern zuwandert, oft unterbezahlt und schlecht abgesichert ist. In manchen Ländern wie Japan umgeht man die damit verbundenen Konflikte, indem man verstärkt Roboter einsetzt. Doch die Hilfe der kalten Diener erscheint äußerst fragwürdig, vor allem wenn man an die Altenpflege denkt.

- Christoph Bartmann: Die Rückkehr der Diener. Das neue Bürgertum und sein Personal, Hanser Verlag, München, 288 Seiten, 22,00 Euro, ISBN 978-3-446-25287-5.