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Krimi mit Zeitkolorit Volker Kutschers "Der nasse Fisch" als Graphic Novel

Ein Kommissar erlebt in den späten 20er und frühen 30er Jahren in Berlin ein vermeintlich lockeres Leben - aber auch Bandenkriminalität und politische Gewalt.

04.04.2017, 11:41

Berlin (dpa) – Vor zehn Jahren veröffentlichte Volker Kutscher "Der nasse Fisch", den ersten Band seiner Krimiserie um Kommissar Gereon Rath. Mittlerweile sind sechs Romane in der Reihe erschienen, die im Berlin der späten 20er und frühen 30er Jahre spielt.

Der Regisseur Tom Tykwer verfilmt den Roman gerade unter dem Titel "Babylon Berlin" fürs Fernsehen. Jetzt ist noch eine andere Art der visuellen Umsetzung des Romanstoffs erschienen. Der Comiczeichner Arne Jysch hat Kutschers Roman für das Genre Graphic Novel bearbeitet.

Die 500 Romanseiten wurden auf 200 Seiten im DIN-A4-Format kondensiert, Nebenstränge der Handlung sind weggefallen, und die Erzählung konzentriert sich ganz auf den Kommissar, der 1929 in der pulsierenden Hauptstadt ein vermeintlich lockeres Leben, aber auch Bandenkriminalität und politische Gewalt erlebt.

Jysch hat die optische Dimension der Geschichte in schwarz-weiße Zeichnungen gefasst, die der Optik entsprechen, die wir aus jener Zeit kennen. Auch der Zeichenstil entspricht der Tradition von Cartoons jener Tage. Wer den Roman kennt, findet hier eine faszinierende neue Perspektive auf den Stoff. Und wer eine hervorragend gemachte Graphic Novel sucht, findet in "Der nasse Fisch" eine spannende Geschichte voll großartig transportiertem Zeitkolorit.

- Arne Jysch: Der nasse Fisch. Nach dem Roman von Volker Kutscher. Carlsen Verlag, Hamburg, 212 Seiten, 17,99 Euro, ISBN 978-3-551-78248-9.